Sie räumten Luxus-Uhren im Wert von über 10 Millionen ab: Wer kennt diese Schließfach-Knacker?

Von Matthias Kuhnert

Berlin - Dieser Coup war offenbar von langer Hand geplant. Zwei Männer gaben sich am Samstag, dem 19. November, als Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma aus, verschafften sich so Zutritt zu einer privaten Schließfachanlage in Charlottenburg, knackten diese und entkamen mit ihrer Beute. Nun aber fahndet die Polizei nach den zwei Männern.

Mit einer Spraydose bearbeitet einer der Räuber die Sicherheitskameras.
Mit einer Spraydose bearbeitet einer der Räuber die Sicherheitskameras.  © Polizei Berlin

Mehr noch: Die Staatsanwaltschaft setzt sogar bis zu 5.000 Euro Belohnung aus (ausgenommen sind Personen, die an der Tat beteiligt waren oder die beruflich Straftaten verfolgen).

Die Täter hatten sich offenbar gründlich vorbereitet. Damit sie ungestört agieren konnten, hatten sie schon am Samstagmorgen unter anderem die vorhandenen Videokameras mit Farbe besprüht.

Danach machte sich das Duo an den Schließfächern zu schaffen und räumte ordentlich ab. Sie brachen nicht nur das Depot eines Luxusuhrenhändlers auf, sondern auch Schließfächer von zahlreichen Privatpersonen. Mit Armbanduhren, Gold, Geld, Schmuck und anderen Wertgegenständen im Gepäck ergriffen sie schließlich die Flucht.

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Zuvor allerdings legten sie noch einen Brand - um Spuren zu verwischen.

Die Polizei geht davon aus, dass es kein spontaner Raub war. Viel mehr deuten die Ermittlungen daraufhin, "dass die Männer Vorkenntnisse über die Örtlichkeit und die dortigen Sicherheitsvorkehrungen hatten", teilten die Beamten mit. Zudem handelten die beiden Kriminellen wohl nicht allein.

Die Internet-Uhrenhändlerfirma hatte angegeben, ihr sei ein Schaden von mehr als zehn Millionen Euro entstanden. Es seien 1000 von insgesamt 2000 gelagerten Uhren gestohlen worden, sagte ein Geschäftsführer der Firma Watchmaster.

Firma nach Millionenraub insolvent

Die Diebe flüchteten unter anderem mit Bargeld, Schmuck und Armbanduhren.
Die Diebe flüchteten unter anderem mit Bargeld, Schmuck und Armbanduhren.  © Polizei Berlin

Am Mittwoch teilte die Firma mit, dass sie einen Insolvenzantrag gestellt habe. Von den 1000 gestohlenen Uhren habe ein kleiner Teil Watchmaster gehört und ein Großteil Kunden, die ihre Uhren über die Firma verkaufen wollten.

Zwar habe die Firma einen Versicherungsschutz, allerdings erhalte sie für die Uhren nur den Einkaufswert zurück - "was aber bei Weitem nicht das abdeckt, was bereits in Aufbereitung und Zertifizierung sowie Marketing investiert wurde".

Es sei der Firma nun nicht mehr möglich, "eine positive Fortführungsprognose" abzugeben. "Der Vorfall zwingt uns in die Insolvenz", hieß es. Watchmaster wurde 2015 gegründet. Sämtliche Pläne für die Zukunft seien nun über Nacht zunichtegemacht worden.

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Die Polizei fragt:

  • Wer kann sachdienliche Hinweise zur Tat und/oder den gesuchten Personen geben?
  • Wer kann Angaben zur Identität und/oder dem Aufenthaltsort der Tatverdächtigen machen?
  • Wer hat die Tatverdächtigen vor, während oder nach der Tat gesehen?
  • Wer kann Angaben zum Verbleib der Tatbeute machen?

Hinweise richtet Ihr bitte an das Landeskriminalamt am Tempelhofer Damm 12 in Tempelhof unter der Rufnummer (030) 4664 – 944404, per E-Mail oder an jede andere Polizeidienststelle. Ebenso können Informationen über die Internetwache Berlin übermittelt werden.

Titelfoto: Polizei Berlin

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