Betrug nimmt internationale Ausmaße an: Wer hat diese "Schamanin" gesehen?
Wien - Bei der Untersuchung eines Betrugsfalles in Österreich wurde klar, dass es sich um kriminelle Machenschaften mit internationalem Ausmaß handelt. Mehrere Mitglieder der kriminellen Vereinigung wurden bereits festgenommen, eine falsche "Schamanin" wurde immer noch nicht gefasst.

Die 44-jährige Mariana M., alias "Amena", wird seit Anfang des Jahres von der österreichischen Polizei gesucht.
Zunächst wurde bekannt, dass die Frau, die sich als Wahrsagerin ausgab, einer 56-jährigen Wienerin Tausende Euro und wertvollen Schmuck abgezockt hat.
Weitere Ermittlungen ergaben jetzt, dass der Betrug viel schlimmer ist als anfänglich gedacht.
Nicht nur in Österreich, sondern auch in anderen Orten im deutschsprachigen Raum - insbesondere Deutschland und der Schweiz -, soll sich die Betrügerin ihre Opfer gesucht haben. Mittlerweile gibt es sogar einen internationalen Haftbefehl gegen die "Schamanin".

Riesige Mengen Schmuck und Bargeld wurden gefunden

Beim ersten bekannt gewordenen Fall griff die Betrügerin insgesamt 730.000 Euro von ihrem Opfer ab - für "Reinigungsrituale", um einen angeblichen Fluch zu brechen.
Schließlich meldete sich eine andere Frau bei der Bestohlenen, um ihr mitzuteilen, dass die "Schamanin" wegen eines dieser Rituale in ein schweres Koma gefallen sei.
Im Zuge der Ermittlungen durchsuchten Beamte ein Haus im Bezirk Mödling und fanden dabei einen Tresor, der es in sich hatte.
"Schmuck, Gold, hochpreisige Armbanduhren und Bargeld in der Höhe eines 2-stelligen Euromillionenbetrages" konnten sichergestellt werden.
Genauer gesagt wurden neben 4,1 Millionen Euro auch noch 2,1 Millionen Schweizer Franken, 5100 US-Dollar und 500 Deutsche Mark gefunden.

Weitere Betrüger konnten festgenommen werden

Anfang Februar wurde dann der 29-jährige Sohn von Mariane M., dem das Haus gehört, festgenommen - doch das war noch nicht alles.
Bei einer erneuten Hausdurchsuchung am 17. Februar fand man Beute der Kriminellen: mehrere Kilogramm Feinsilber, Gold, Schmuck und Luxusuhren.
Außerdem kam es dabei zu weiteren Festnahmen von Mitgliedern der betrügerischen Vereinigung.
Die 29-jährige Österreicherin Dona D., alias "Anna", und ein 47-jähriger Österreicher wurden verhaftet.
Die Polizei bittet um Mithilfe
Eine Übersicht der sichergestellten Schmuckstücke findet sich auf der Website der österreichischen Polizei.
Das Landeskriminalamt Niederösterreich bittet Opfer im In- und Ausland, sich dringend unter der Telefonnummer +43 59133-30-3333 bei den Ermittlern zu melden.
Auch Hinweise zum Aufenthalt der Betrügerin Mariana M. werden dankend entgegengenommen und auf Wunsch vertraulich behandelt.
Titelfoto: Montage: LPD NÖ/LKA