Antisemitischer Angriff auf Potsdamer Rabbiner: Tatverdächtiger identifiziert

Update, 13. April, 17.08 Uhr

Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, konnte der wegen antisemitischer Beleidigung und Körperverletzung gesuchte Tatverdächtige durch Hinweise aus der Bevölkerung inzwischen ermittelt werden.

Die weiteren Ermittlungen des Polizeilichen Staatsschutzes dauern an.

Originalmeldung vom 25. Januar, 16.42 Uhr

Berlin/Potsdam - Rund vier Monate nach einem antisemitischen Übergriff gegen einen Rabbiner in Berlin fahndet die Polizei mit Fotos nach dem mutmaßlichen Täter.

Die Berliner Polizei suchte mit diesem Foto nach dem mutmaßlichen Angreifer. Der Tatverdächtige wurde inzwischen identifiziert.
Die Berliner Polizei suchte mit diesem Foto nach dem mutmaßlichen Angreifer. Der Tatverdächtige wurde inzwischen identifiziert.  © Polizei Berlin (Bildmontage)

Gefragt wird nach der Identität oder dem Aufenthaltsort eines abgebildeten Verdächtigen, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.

Die Bilder, die offensichtlich aus einem U-Bahnhof stammen, zeigen einen stämmigen, dunkelhäutigen und schwarzhaarigen Mann in Jeans und Daunenweste, der eine Treppe hinuntergeht.

Der Potsdamer Rabbiner Ariel Kirzon war am 13. September 2022 im U-Bahnhof Westphalweg in Berlin-Mariendorf von einem Mann antisemitisch beleidigt und an der Schulter angerempelt worden. Er war damals mit seinem Sohn unterwegs und telefonierte auf Hebräisch.

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Seine Kleidung habe gezeigt, dass er Jude war, sagte er nach dem Vorfall. "Ich war also eindeutig als Jude zu erkennen, als mich plötzlich ein arabisch aussehender Mann beschimpfte und angriff.

Rabbiner Ariel Kirzon vor drei Jahren schon einmal angegriffen

Der Potsdamer Rabbiner Ariel Kirzon wurde im September 2022 von einem unbekannten Mann im U-Bahnhof Westphalweg beleidigt und attackiert.
Der Potsdamer Rabbiner Ariel Kirzon wurde im September 2022 von einem unbekannten Mann im U-Bahnhof Westphalweg beleidigt und attackiert.  © Gerald Matzka/dpa

Er schrie "Jude", hob die Hände, fasste mich an. Jeden Moment dachte ich, er schlägt zu", sagte er der "Bild"-Zeitung.

Später sagte Kirzon, er überlege, auf der Straße nicht mehr Hebräisch zu sprechen und spezielle Teile seiner Kleidung nicht mehr zu zeigen. Vor drei Jahren sei er schon einmal angegriffen worden.

Bei der Jüdischen Gemeinde in Potsdam löste der Vorfall Unsicherheit aus. Die Gemeinde hat etwa 500 Mitglieder. In Potsdam sitzt auch das Abraham-Geiger-Kolleg, das Rabbiner ausbildet.

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Am Gemeindehaus sei nach dem Anschlag in Halle die Sicherheit erhöht worden, hieß es. Es gebe einen Zaun, Betonblöcke, Videokameras und Alarmsysteme. Politiker verurteilten die Tat.

Zeuginnen und Zeugen werden gebeten, sich beim Staatsschutz des Landeskriminalamtes unter der Telefonnummer (030) 4664-953528 oder per E-Mail zu melden. Selbstverständlich nehmen auch die Internetwache oder jede andere Polizeidienststelle Hinweise entgegen.

Titelfoto: Gerald Matzka/dpa, Polizei Berlin (Bildmontage)

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