Dresdner Staatsanwaltschaft und Bundespolizei fassen Schleuser in NRW
Dresden/Düsseldorf - Die Staatsanwaltschaft Dresden und die Bundespolizei haben am Dienstag mehrere Wohnungen in Nordrhein-Westfalen durchsucht und zwei Schleuser festgenommen.
Die Männer werden beschuldigt, unter teils menschenunwürdigen Bedingungen, Migranten in den Freistaat Sachsen eingeschleust zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.
Im Zuge der Ermittlungen gegen fünf syrische Staatsbürger im Alter zwischen 21 und 40 Jahren und einen Iraker wurden am Dienstag deshalb drei Wohnungen durchsucht. Zwei Schleuser, wurden festgenommen.
Im Fall der syrischen Gruppe sollen im August des vergangenen Jahres insgesamt 41 Menschen von der Slowakei über Tschechien nach Deutschland transportiert worden sein - teilweise unter lebensgefährlichen Bedingungen in einem Kleintransporter.
Im zweiten Ermittlungsverfahren gegen den Iraker lautet der Vorwurf ebenfalls "gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern mit lebensgefährdender Behandlung". Der Fahrer wurde allerdings bereits im März nach seiner Schleusung in Altenberg (Sachsen) aufgrund eines europäischen Haftbefehls festgenommen. Er wurde im Dezember zu einer Jugendstrafe von drei Jahren auf Bewährung verdonnert.
Bei den Durchsuchungsmaßnahmen, an denen insgesamt 90 Bundespolizisten beteiligt gewesen waren, konnten nun etliche Beweismittel gesichert werden. Die Ermittlungen dauern weiter an.
Titelfoto: Patrick Pleul/dpa