Remmo-Mitglied steckte zwölf Autos in Brand: Ein Detail brachte Ermittler auf seine Spur
Berlin - Am Landgericht Berlin muss sich ein 44-Jähriger wegen Brandstiftung in zwölf Fällen verantworten. Medienberichten zufolge ist der Angeklagte ein Mitglied des berüchtigten Remmo-Clans.
Wie eine Sprecherin der Berliner Strafgerichte gegenüber "Bild" bestätigte, soll es sich bei dem Angeklagten um Nasser Rammou handeln. Das Mitglied des Remmo-Clans ist seit 1995 wegen Drogenhandels vorbestraft.
Nasser Rammou wird vorgeworfen, teils mit noch unbekannten Komplizen, zwischen dem 22. Dezember 2020 und dem 14. Februar 2021 im Berliner Stadtgebiet Autos angezündet zu haben.
Dabei soll der 44-Jährige überwiegend in Neukölln, aber auch in Kreuzberg, Lankwitz, Mariendorf und Treptow aktiv gewesen sein. Die Motive des polizeibekannten Kriminellen liegen bislang noch im Dunkeln.
Besonders brisant: Zum Zeitpunkt der Taten stand Nasser Rammou wegen anderer Vergehen noch unter Führungsaufsicht der Justiz und trug eine elektronische Fußfessel.
Nasser Rammou: Clan-Mitglied wegen Brandstiftung angeklagt
Letztere wurde dem mutmaßlichen Feuerteufel am Ende zum Verhängnis: Denn die Fußfessel übermittelte regelmäßig den Standort des Angeschuldigten an die Behörden. So konnten die Beamten den Aufenthalt von Nasser Rammou bei den jeweiligen Brandorten nachvollziehen.
Als nach der Festnahme des Remmo-Clan-Mitglieds wegen einer anderen Sache die Brandserie abrupt endete, sahen sich die Ermittler laut Staatsanwaltschaft in ihrem Verdacht bestätigt.
Dem Gefängnis wird Nasser Rammou ohnehin nicht entgehen können: Der 44-Jährige wurde bereits in anderen Verfahren zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren und wegen Drogenhandels zu einer Geldstrafe verurteilt. Seit 1995 verbrachte Rammou laut Bild insgesamt 15 Jahre hinter Gittern.
Eine weitere Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten ist noch nicht rechtskräftig. Einen Prozesstermin gibt es aktuell noch nicht.
Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa