Geiselnahme im Clan-Milieu: Mann in Tonstudio verschleppt und geschlagen

Düsseldorf - Im Prozess um eine Geiselnahme im Düsseldorfer Clan-Milieu haben die Angeklagten beim Prozessauftakt zu den Vorwürfen geschwiegen.

Für den Prozess sind bis zum 23. Juni insgesamt sieben Verhandlungstage angesetzt.
Für den Prozess sind bis zum 23. Juni insgesamt sieben Verhandlungstage angesetzt.  © Oliver Berg/dpa

Die drei Männer äußerten sich allerdings zu ihrer Person und ihrem Lebenslauf. Im Anschluss bat das Düsseldorfer Landgericht am Mittwoch die Prozessbeteiligten zu einem nicht-öffentlichen Rechtsgespräch, über dessen Ergebnis zunächst nichts bekannt wurde.

In einem schallisolierten Raum im Hinterhof einer Düsseldorfer Shisha-Bar sollen Angehörige des Al-Zein-Clans einen 34-Jährigen als Geisel gefangen gehalten, geschlagen und bedroht haben. Angeklagt sind drei Männer im Alter von 33 bis 57 Jahren, die aus dem Umfeld des Clans stammen sollen. Mehrere weitere sind in der Sache bereits in einem früheren Prozess verurteilt worden.

In dem Raum sei auf das 34-jährige Opfer massiv eingeprügelt und ihm mit Gewalt gegen Angehörige gedroht worden.

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Um den 34-Jährigen einzuschüchtern, war in dem Raum eine Drohkulisse mit Schaufeln, Hacken und Spaten aufgebaut worden. "Das Opfer dachte die ganze Zeit, getötet zu werden", erklärte der Staatsanwalt.

Tat sollte als Erpressung von Informationen dienen

Die Angeklagten sollen im September 2018 im Auftrag und Beisein des bereits in der Sache verurteilten Clanchefs den Mann in den Raum verschleppt haben, bei dem es sich Anwälten zufolge um ein Tonstudio gehandelt haben soll. Mit der Geiselnahme sollten der Anklage zufolge Informationen über eine außereheliche Beziehung der Frau eines Freundes des Clanchefs erpresst werden.

Den Angeklagten werden Geiselnahme und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Für den Prozess sind bis zum 23. Juni insgesamt sieben Verhandlungstage angesetzt.

Erstmeldung: 31. Mai, 6.18 Uhr; aktualisiert: 31. Mai, 13.04 Uhr.

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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