Aus JVA Euskirchen geflohen: NRW-Knacki prügelt in der Türkei auf Hells Angels ein

Euskirchen/Bodrum - Eigentlich sollte er in Euskirchen im Gefängnis sitzen. Stattdessen zeigt sich der verurteilte Drogenhändler und geflohene Strafgefangene Filipp S. (33) regelmäßig öffentlich in der Türkei. Nun hat der 33-Jährige erneut für Schlagzeilen gesorgt - und zwar wegen einer Schlägerei in Bodrum.

Das Video auf dem Nachrichtenportal "Bodrum Kaler Haber" soll Filipp S. (33, hier vorne mittig im orangenen T-Shirt) während der gewalttätigen Auseinandersetzung zeigen.
Das Video auf dem Nachrichtenportal "Bodrum Kaler Haber" soll Filipp S. (33, hier vorne mittig im orangenen T-Shirt) während der gewalttätigen Auseinandersetzung zeigen.  © Screenshot: Instagram/bodrumkalehaber

Wie die BILD berichtet, war S. im westtürkischen Urlaubsort Bodrum in eine Prügelei mit Mitgliedern der Rocker-Vereinigung Hells Angels involviert. Auf Aufnahmen eines türkischen Regionalnachrichtenportals ist demnach zu sehen, wie S. sich mit den Kutten tragenden Rockern und weiteren Personen auf offener Straße schlägt.

Die Aktion hatte dann auch einen Polizeieinsatz zur Folge. Dabei soll ein Beamter in Zivil auch einen Warnschuss abgefeuert haben. S. konnte daraufhin entkommen.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Deutsche in der Türkei von sich reden macht. Erst vor wenigen Monaten war dem Kriminellen in Istanbul ins Bein geschossen worden. Der Schuss war laut eines Insiders gegenüber der Zeitung eine Abstraf-Aktion wegen Geldproblemen.

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Und das alles, obwohl S. eigentlich noch in Euskirchen in Haft sitzen sollte. 2019 hatte ihn das Landgericht Stuttgart wegen Drogenhandels und Körperverletzung zu einer siebenjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Davon hatte er noch mindestens ein Jahr abzusitzen.

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Aus der JVA Euskirchen hatte sich S. im Dezember 2023 Richtung Türkei abgesetzt. Er wird weiterhin per Haftbefehl gesucht.
Aus der JVA Euskirchen hatte sich S. im Dezember 2023 Richtung Türkei abgesetzt. Er wird weiterhin per Haftbefehl gesucht.  © Sebastian Klemm/dpa

Der 33-Jährige war jedoch aus einem genehmigten Weihnachtstage-Freigang im Dezember 2023 nicht mehr zurückgekehrt und hatte sich anschließend in die Türkei abgesetzt.

Die jetzigen Bilder beweisen, dass er dort immer noch frei herumläuft - weit weg von der Zuständigkeit deutscher Strafverfolgungsbehörden.

Regelmäßig zeigte er sich mit Luxusklamotten und teuren Autos (unter anderem einem Rolls-Royce). Vermutlich stammt das Geld dafür aus Drogen-Geschäften, die er dort oder sogar noch in Deutschland abgewickelt hat.

Titelfoto: Screenshot: Instagram/bodrumkalehaber

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