Experten schlagen Alarm: NRW fehlt wohl massiv Personal im Kampf gegen Clans!
Von Bettina Grönewald
Düsseldorf - Polizei und Justiz in Nordrhein-Westfalen sind aus Sicht der Opposition nicht ausreichend im Kampf gegen Clankriminalität gewappnet.
Allein bei der Kriminalpolizei fehlten laut Expertenschätzungen mehr als 1000 Beamte für eine wirksame Bekämpfung der organisierten Kriminalität und der Clankriminalität, sagte der SPD-Abgeordnete Benedikt Falszewski (42) im Düsseldorfer Landtag.
Auch die FDP forderte eine massive Personalaufstockung bei Kriminalpolizei und Justiz, eine konsequentere Abschöpfung krimineller Gewinne und "mehr Schlagkraft gegen Hintermänner".
Der AfD-Abgeordnete Markus Wagner (60) beklagte in der von seiner Fraktion beantragten Aktuellen Stunde: "Abschiebungen aus den Clanstrukturen liegen bei nahezu null."
Der Begriff Clankriminalität ist umstritten, weil er nach Ansicht von Kritikern Menschen mit Migrationshintergrund allein aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit und Herkunft stigmatisiert und diskriminiert.
Das jüngste Lagebild des Landeskriminalamts hatte ergeben, dass die Kriminalität, die türkisch-arabischen Clans zugerechnet wird, im vergangenen Jahr in NRW auf 7000 Straftaten gestiegen ist. Das entspricht einer Steigerung um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa