Was ist "Shoulder Surfing" und warum kannst Du leicht zum Opfer werden?
Ingolstadt - Die Kriminalpolizei muss in Oberbayern innerhalb kürzester Zeit zum dritten Mal in einem Fall von "Shoulder Surfing" ermitteln. Darauf solltest Du achten, wenn Du Dich vor der Masche schützen möchtest.
Wie die Ermittler am Donnerstag berichten, wollte eine 71-Jährige an einem Bankautomaten in Manching (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) Geld abheben.
Dabei wurde sie unvermittelt von einem Unbekannten angesprochen und aufgefordert, den Auszahlungsvorgang abzubrechen. Außerdem drückte der Mann selbst die Abbruchtaste.
Die Einmischung verunsicherte die Frau, die daraufhin ihre Geldkarte entnehmen wollte. Augenscheinlich wurde diese aber vom Automaten eingezogen.
Als die Bank später nachschaute, befand sich die Karte jedoch nicht im Automaten. Der Täter hatte sie wohl unbemerkt an sich genommen und laut Polizei im Nachhinein über 2000 Euro vom Konto der Frau abgehoben.
Beim "Shoulder Surfing" spähen die Betrüger über die Schulter ihrer Opfer - meist ältere Menschen-, um an die Geheimzahl zu kommen.
"Shoulder Surfing" und anderer Betrug am Bankautomaten: So kannst Du Dich schützen
Um keine leichte Beute für die Betrüger zu werden, hat die Polizei nützliche Verhaltenstipps. Jüngere Menschen sollten ältere Angehörige zudem über die Gefahr aufklären.
- Achte beim Eingeben Deiner PIN darauf, dass Du nicht beobachtet wirst. Bitte um Sicherheitsabstand und weiße aufdringliche Personen oder "Helfer" darauf hin, auf Distanz zu bleiben.
- Decke das Tastenfeld beim Eingeben der Nummer mit der anderen Hand oder einem Gegenstand (z. B. Geldbeutel) vollständig ab.
- Wenn Dir etwas am Bankautomaten auffällt, wie ein zerstörter Sichtschutz am Eingabefeld, Infomiere die Bank bzw. die Polizei über den Verdacht der Manipulation.
- Kontrolliere Deine Kontoauszüge: Bei Auffälligkeiten solltest Du sofort Deine Bank kontaktieren.
- Wenn Du den Verdacht hast, dass jemand an Deine Bankdaten gelangt ist, lass Deine Karte sofort über Deine Bank oder den bundesweiten Sperrnotruf unter 116 116 sperren. Erstatte anschließend Anzeige bei der Polizei.
Titelfoto: Sascha Lotz/dpa