Statt 2400 Euro soll Frau das Fünffache zahlen: Polizei warnt vor dreister "Asphalt-Mafia"

Leipzig - In der Fahndungsshow "Kripo Live" warnt die Leipziger Polizei mithilfe eines eindrücklichen Beispiels vor der sogenannten "Asphalt-Mafia".

Betrüger versuchten eine Leipziger Geschäftsfrau übers Ohr zu hauen. (Symbolbild)
Betrüger versuchten eine Leipziger Geschäftsfrau übers Ohr zu hauen. (Symbolbild)  © 123rf/photoartem

Antje Stengel ahnte nichts Böses, als im Juli 2023 ein Mann ihren Leipziger Handwerksbetrieb betrat und sich als angeblicher Chef einer Asphaltfirma vorstellte.

Er habe von einer anderen Baustelle noch Material übrig, womit er die Einfahrt ihrer Firma kostengünstig für nur 2400 Euro sanieren könne, so das spontane Angebot. "In dem Moment kam mir das gelegen und ich dachte mir, das ist eine gute Idee", erinnert Antje Stengel sich zurück.

Sie einigte sich mit dem Mann darauf, eine kleine Fläche von weniger als 30qm sowie einige Schlaglöcher ausbessern zu lassen, danach zog sie sich in ihr Büro zurück, um die angerückten Arbeiter - angeblich Engländer - in Ruhe arbeiten zu lassen.

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Am Abend nach Feierabend dann der Schock: Die "Asphaltfirma" hatte den gesamten Firmenhof neu geteert und stellte der Geschäftsfrau 12.000 Euro in Rechnung. "Ich hab mich so von ihm verarscht gefühlt", erklärt sie. "Ich fand das einfach eine Unverschämtheit, mit was für einer Kaltschnäuzigkeit die vorgegangen sind und mir noch freundlich ins Gesicht gelächelt und mein Vertrauen ausgenutzt haben."

Als sie sich weigerte, die unerwartet hohe Summe zu begleichen, reagierte der Mann mit drohenden Whatsapp-Nachrichten à la "Wenn du nicht zahlst, schicke ich meine Leute zu dir, die sich das Geld dann mit anderen Mitteln holen". Schließlich hatte Antje Stengel genug und verständigte die Polizei.

Vor Geschäftsabschlüssen soll immer ein Kostenvoranschlag vorgelegt werden, so der Tipp der Polizei. (Symbolbild)
Vor Geschäftsabschlüssen soll immer ein Kostenvoranschlag vorgelegt werden, so der Tipp der Polizei. (Symbolbild)  © 123RF/armmypicca

Polizei warnt vor vermeintlich günstigen Haustürgeschäften

Wie Polizeisprecherin Sandra Freitag in der Sendung erklärt, funktioniert diese leider nicht allzu seltene Masche, indem die Betrüger an das Gewissen der Auftraggeber appellieren: Geleistete Arbeit muss auch entlohnt werden. Dadurch entstehe ein immenser Zahlungsdruck.

Die Behörde rät deshalb, sich gar nicht erst auf solche Haustürgeschäfte einzulassen - egal, wie vermeintlich günstig diese auch angepriesen werden. Zudem solle unbedingt immer ein Kostenvoranschlag aufgesetzt werden.

Die komplette "Kripo Live"-Sendung mit allen Fällen seht Ihr in der MDR-Mediathek.

Titelfoto: 123rf/photoartem

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