Schock-Anruf! Rentnerin übergibt ihr gesamtes Vermögen an Betrüger
Dachau - Hochprofessionell und skrupellos: Betrüger haben eine 89-jährige Dame aus Dachau um ihr gesamtes Vermögen gebracht.
Die Rentnerin erhielt am Mittwochnachmittag einen Anruf, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Demnach gab sich die Anruferin als deren Schwiegertochter aus.
Mit weinender Stimme gab die Betrügerin an, einen schlimmen Verkehrsunfall verursacht zu haben. Um nicht ins Gefängnis zu müssen, benötige sie Bargeld.
Voller Sorge um ihre Schwiegertochter machte sich die gutmütige Seniorin auf den Weg zu ihrer Bank und hob ihr gesamtes Vermögen ab. Das Bargeld zusammen mit ihrem gesamten Schmuck übergab sie gegen 17 Uhr am Schlossberg in Dachau einer unbekannten männlichen Person.
Einen Tag später vertraute sie sich ihrem Sohn an, der sofort die Polizei verständigte.
Kriminalpolizei warnt vor Schockanrufen und gibt Tipps
Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck warnt vor den sogenannten Schockanrufen. Immer mehr Haushalte würden von Callcenter-Betrügern kontaktiert und mit der oben geschilderten Masche massiv unter Druck gesetzt.
Die Experten geben folgende Tipps:
- Legt am besten auf, wenn Ihr nicht sicher sind, wer anruft und Ihr Euch unter Druck gesetzt fühlt.
- Die Polizei ruft niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an! Das machen nur Betrüger. Wenn Ihr unsicher seid, wählt die Nummer 110. Aber nutzt dafür nicht die Rückruftaste!
- Ruft den angeblich betroffenen Angehörigen unter der Euch bekannten Nummer an!
- Sprecht am Telefon nie über Eure persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
- Übergebt niemals Geld an unbekannte Personen!
- Zieht eine Vertrauensperson hinzu oder verständigt über den Notruf 110 die Polizei!
- Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Euch, um Ermittlungen durchzuführen!
- Sprecht auch mit Angehörigen über das Phänomen und warnt sie vor dem Vorgehen der Täter!
Verinnerlicht Euch das Phänomen und besucht den Internetauftritt des Polizeipräsidiums Oberbayern im Netz. Dort findet Ihr zur Präventionskampagne "Leg auf!" wertvolles Informationsmaterial.
Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa