Friedrichsdorf - Überaus miese Tat in Westhessen! Dort machten sich Ganoven die Gutmütigkeit eines Mädchens zunutze und brachten sie dazu, die Habseligkeiten ihrer Eltern freiwillig in deren Hände zu übergeben.
Dreister geht es kaum - das fand auch ein Sprecher der Polizei, der erst am heutigen Montag von dem Vorfall berichtete, der sich bereits am vergangenen Mittwoch in Friedrichsdorf (Hochtaunuskreis) ereignete.
Im Laufe des Tages soll eine Minderjährige, laut Angabe der Beamten nicht älter als 13 Jahre alt, einen Anruf mit einer schrecklichen Botschaft erhalten haben. So erzählte ihr ein vermeintlicher Polizist, dass ihre Mutter in einen schweren Unfall verwickelt gewesen sei und im Gefängnis säße. Nur gegen eine Kaution von 50.000 Euro käme sie auf freien Fuß.
In vollkommener Sorge suchte das Mädchen kurzerhand alle greifbaren Wertgegenstände sowie mehrere Tausend Euro Bargeld zusammen, traf sich mit dem angeblichen Beamten auf einem Supermarkt-Parkplatz in der Straße "Im Dammwald" und übergab die Wertsachen.
Um der Skrupellosigkeit die Spitze aufzusetzen, tröstete der Unbekannte das völlig aufgelöste Mädchen noch bevor er verschwand. Der dahinter steckende Betrug fiel erst nach Eintreffen des Vaters auf, für ein Handeln war es da schon zu spät.
Der angebliche Polizist soll eine weiße Maske getragen und Deutsch mit Akzent gesprochen haben. Zudem hatte er schwarze, kurze Haare und trug Jeans sowie eine schwarze Weste. Hinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer 06172/1200 entgegen.
Trauriges Beispiel zeigt: Nicht nur Rentner werden Opfer von Schockanrufen
Wie die Polizei mitteilte, sind die sogenannten Schockanrufe eher eine Betrugsmasche, mit der man auf ältere Menschen abzielt. Diese seien in der Regel besonders anfällig dafür, auf vermeintlich in Not befindliche Familienmitglieder zu reagieren.
Das aktuelle Beispiel solle jedoch auf traurige Art und Weise zeigen, dass niemand ausschließlich aufgrund seines Alters vor der Gefahr durch einen derartigen Betrug gewahrt ist.