Liebesbetrüger gaukelt alleinerziehenden Muttis große Liebe vor und nimmt sie dann aus!
Bern - Mehrere Schweizerinnen sind Opfer eines schamlosen Liebesbetrügers geworden.
Insgesamt sieben Frauen berichteten gegenüber dem schweizerischen Magazin Blick von einem Mann, von dem sie erst gekonnt um den Finger wickelt und anschließend um viel Geld betrogen worden seien.
Ein Großteil der Betroffenen habe den Betrüger, einen charmanten Mann in den 30ern, über eine Dating-App kennengelernt. In allen beschriebenen Fällen hatte sich der Kerl bereits kurz nach dem ersten Date bei seinem neuen Opfer eingenistet.
Seine dreiste Masche: Er soll den Frauen erzählt haben, dass er aus einer schwierigen Beziehung mit seiner Ex komme, die es ihm zudem verbiete, ihr gemeinsames Kind zu sehen. Dazu kämen finanzielle Probleme wegen der Unterhaltskosten.
"Am Abend unseres ersten Dates gelang es ihm, sich in die Wohnung meiner Mutter, bei der ich wohnte, einzuladen. Er hat sich dann etwa zehn Tage lang bei uns einquartiert. Er kochte, kümmerte sich um mich und zeigte sich von seiner besten Seite. Ich dachte, ich hätte das große Los gezogen", erinnerte sich eine der Frauen.
Ein Trugschluss, wie sich später herausstellen sollte.
Dreiste Masche: "Er war ein guter Redner"
Von seiner Geschichte seien Mutter und Tochter so berührt gewesen, dass sie ihm unbedingt eine zweite Chance im Leben ermöglichen wollten. Sie liehen ihm daraufhin insgesamt rund 10.000 Franken (rund 10.700 Euro) für die Miete, den Unterhalt und gar für ein Fahrrad - schließlich habe er ihnen weisgemacht, dass seine Konten wegen eines Bankwechsels derzeit gesperrt waren.
Wie sie darauf hineinfallen konnten, wissen sich einige der Opfer auch heute nicht zu erklären.
"Er war ein guter Redner, er sagte die richtigen Worte zur richtigen Zeit", sagte eine Betroffene. Eine Frau, die gar um 30.000 Franken (rund 32.000 Euro) betrogen worden sei, erklärte: "Er wusste genau, was er mir sagen musste, um mich um den Finger zu wickeln, indem er mir eine stabile Beziehung und gemeinsame Zukunftspläne vorgaukelte."
Dem Bericht zufolge habe es der "Tinder-Schwindler" vor allem auf alleinerziehende Mütter abgesehen. Inzwischen sei ein Gerichtsverfahren wegen häuslicher Gewalt gegen ihn eingeleitet worden - von der Ex-Frau (35), die es tatsächlich gibt.
Die 35-Jährige erklärte, dass sie vor, während und nach der Schwangerschaft von ihrem Ex geschlagen worden sei. Von jenen Unterhaltszahlungen, die sich der Betrüger von den anderen Frauen bezahlen ließ, habe sie keinen Cent bekommen.
Titelfoto: Bildmontage: Marijan Murat/dpa, 123rf/polifoto