Fieser Love-Scam: Betrügerin (36) plündert Holocaust-Überlebenden jahrelang aus - er verliert alles!
New York - Weil er sich wohl einsam fühlte und nach Liebe sehnte, beschloss ein 87-jähriger Holocaust-Überlebender, Online-Dating eine Chance zu geben. Doch der ältere Herr geriet an eine besonders dreiste Betrügerin und verlor seine gesamten Ersparnisse - mehrere Millionen Dollar und seine Wohnung. Das Verhalten der Frau sei "krank und traurig", erklärte die Staatsanwaltschaft.
In New York wurde Anklage gegen eine mutmaßliche Liebesschwindlerin erhoben. Die Ermittler sind überzeugt, dass Peaches Stergo (36) einen einsamen Rentner (87) über Jahre systematisch ausplünderte. Dazu fälschte die 36-Jährige Dokumente und E-Mails, nutzte Fake-Identitäten und gab sich als Mitarbeiterin einer Bank aus - das teilte die zuständige Staatsanwaltschaft am Freitag mit.
Vom ergaunerten Geld lebte die Frau auf großem Fuß. "Mit den Millionen an Betrugsgeldern führte Stergo ein Leben im Luxus, kaufte ein Haus in einer Gated Community und eine Corvette, machte Urlaub in Hotels wie dem Ritz Carlton und kaufte Tausende von Designerklamotten, während sie gleichzeitig dafür sorgte, dass ihr älteres Opfer seine Wohnung verlor", sagte Staatsanwalt Damian Williams.
Demnach soll Stergo den 87-jährigen Holocaust-Überlebenden bereits vor sechs oder sieben Jahren auf einer Dating-Plattform im Internet kennengelernt haben und vorgegeben haben, ein romantisches Interesse am Rentner zu haben.
2017 erfand sie dann die Mär von einem angeblichen Schmerzensgeld, das ihr nach einem ebenso erfundenen Unfall zustehen würde.
Um an das Geld zu gelangen, müsse sie jedoch eine hohe Anwaltsrechnung begleichen - der Rentner half, stellte den ersten Scheck aus.
Der Rentner stellte 62 Schecks an die Liebesschwindlerin aus - insgesamt 2,8 Millionen Dollar zockte sie ab
Nachdem sie das Geld für den vermeintlichen Anwalt erhalten hatte, gab Peaches Stergo an, dass das Schmerzensgeld auf ihrem Bankkonto eingegangen sei. Doch das war gelogen, es gab nie einen Schadensfall, stellten die Ermittler fest.
Aber die Betrügerin beließ es nicht dabei. Sie wollte mehr. Wiederholt verlangte die heute 36-Jährige vom Rentner Geld, behauptete, dass die Bank sonst ihre Konten sperren würde. Sollte er nicht zahlen, würde er das "geliehene" Geld niemals wiederbekommen.
Viereinhalb Jahre ging das so, 62 Schecks stellte der betrogene Rentner aus - Insgesamt 2,8 Millionen Dollar (umgerechnet 2,55 Millionen Euro) ergaunerte die Frau. Der ältere Herr verlor alles, musste sogar aus seiner Wohnung ausziehen.
Um ihren Lügen Nachdruck zu verleihen, fälschte Stergo Briefe, Kontoauszüge und E-Mails, in denen sie sich als Bank-Mitarbeiterin ausgab.
Ihr Lügengebilde brach erst zusammen, als sich der abgezockte Rentner im Oktober 2021 schließlich seinem Sohn offenbarte, berichtete das Portal "Law & Crime". "Der Sohn des Opfers erzählte seinem Vater, dass er betrogen worden war", heißt es in Gerichtsdokumenten, die dem Portal vorliegen. "Daraufhin stellte das Opfer keine Schecks mehr an Stergo aus."
Staatsanwalt Williams fasst den Love-Betrug zusammen. "Peaches Stergo stahl die Ersparnisse eines 87-jährigen Holocaust-Überlebenden, der nur auf der Suche nach Freundschaft war. Dieses Verhalten ist krank - und traurig."
Im Juli soll das Urteil fallen - der Frau könnten bis zu 20 Jahre Knast drohen.
Titelfoto: Montage: 123RF/edmond 77, U.S. Justice Department