Rentnerin führt 5-Stunden-Telefonat, danach ist sie um 300.000 Euro ärmer
Bonn – Mehr als 300.000 Euro einfach futsch! Eine Rentnerin (81) aus Bonn hat sich am Telefon in ein fünfstündiges Telefon verwickeln lassen - mit katastrophalen Folgen.
Wie die Polizei mitteilte, hatte das Telefon der 81-Jährigen am gestrigen Donnerstag gegen 10 Uhr geklingelt. Als die ältere Dame abhob, sprach eine angebliche Mitarbeiterin des Amtsgerichts zu ihr.
Die Fremde am anderen Ende der Leitung erklärte, dass die Tochter der Rentnerin bei einem Verkehrsunfall eine Person "totgefahren" habe. Wenn die 81-Jährige verhindern wolle, dass ihre Tochter in den Knast kommt, müsse sie mehr als 200.000 Euro Bargeld zahlen.
In dem Telefonat, das bis circa 15 Uhr andauerte, signalisierte die Rentnerin auf Nachfrage, dass sie das Geld und andere wertvolle Gegenstände daheim habe.
Die Anruferin wies sie an, die Sachen bereitzuhalten. Schließlich erschien eine "Frau Kowak" an ihrer Haustür und nahm das Bargeld entgegen. Kurze Zeit später holte eine "Frau Sommer" auch den kostbaren Schmuck der 81-Jährigen ab.
Betrügerinnen machen sich mit 300.000-Euro-Beute aus dem Staub
Als die Dame in ihre Wohnung zurückkehrte, hatte die dreiste Betrügerin am Telefon aufgelegt und rief auch nicht mehr an.
Erst dann kontaktierte die Rentnerin ihre Tochter und erhielt die Gewissheit, dass sie auf eine perfide Masche hereingefallen war. Sie erstattete Anzeige bei der Polizei.
Dass sie ihr Geld und den Schmuck im Wert von mehr als 300.000 Euro jemals wiedersehen wird, erscheint unwahrscheinlich. So liegen nach Angaben der Polizei keine weiteren Beschreibungsmerkmale zu den Täterinnen vor.
Die Ermittlungen zu dem heftigen Betrugsfall dauern an.
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