Apothekerin kocht über Monate für ihren Liebhaber: Müsli bringt schlimme Wahrheit ans Licht

Weybridge (England) - Eine luxusverwöhnte Apothekerin hat fast ein Jahr lang ihren Partner langsam vergiftet. Ihr Ziel: Seinen Sportwagen erben und mit seinen Kreditkarten auf Einkaufstour gehen.

Ein Senior in Großbritannien brach zusammen und kam ins Krankenhaus, nachdem seine Partnerin ihn langsam vergiftet hatte. (Symbolbild)
Ein Senior in Großbritannien brach zusammen und kam ins Krankenhaus, nachdem seine Partnerin ihn langsam vergiftet hatte. (Symbolbild)  © 123rf.com/adrianhancu

Lily Cartier (53), die nebenbei als Teilzeitmodel tätig war, klaute auf Arbeit starke Drogen und mischte sie dann in das Essen und die Getränke ihres Liebhabers, die sie für ihn zubereitete.

Weil es dem mehr als 20 Jahre älteren John Sharrard zunehmend schlechter ging, machte sich seine Familie Sorgen um ihn. Er begann, undeutlich zu sprechen und konnte auch nicht mehr richtig gehen. Neurologen, die der Mann aufsuchte, waren ratlos und fanden keine Ursache für seinen körperlichen Verfall.

Laut einem Bericht von Daily Mail äußerte Sharrards Bruder Mike, ein Molekularbiologe, Bedenken und schließlich wurde ein toxikologischer Test durchgeführt, der die schreckliche Wahrheit ans Licht brachte.

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John Sharrard, der 2020 im Alter von 71 Jahren an Blasenkrebs starb, lernte die kriminelle Frau 2014 in einem Geschäft des Luxuslabels "Jimmy Choo" in Paris kennen. Im Oktober desselben Jahres zog sie in sein Haus in Weybridge.

Seine gesundheitlichen Probleme begannen im Februar 2017. Sie nahmen im Laufe der nächsten Monate immer weiter zu. Im Oktober brach er während seiner Arbeit und zwei Wochen später erneut beim Einkaufen zusammen.

Eines Tages fiel dem Vater von zwei Kindern ein seltsamer Geschmack in der Milch auf, die er auf sein Müsli goss.

Gift ins Essen gemischt: Richterin verhängt lange Haftstrafe

Als sich der Mann ein Müsli zubereitete, stellte er einen seltsamen Geschmack in der Milch fest. (Symbolbild)
Als sich der Mann ein Müsli zubereitete, stellte er einen seltsamen Geschmack in der Milch fest. (Symbolbild)  © 123rf.com/handmadepictures

Wie später herauskam, wurde der komische Geschmack von dem gerinnungshemmenden Wirkstoff Warfarin verursacht, der zur Behandlung und Prophylaxe thromboembolischer Erkrankungen angewendet wird.

Sharrards Herzfrequenz hatte sich auf 37 Schläge pro Minute verlangsamt und die Ergebnisse von Blutgerinnungs-Tests lagen außerhalb der Skala. Er brach zusammen. Während er im Krankenhaus lag, stahl Cartier seine Bankkarten und ging in London shoppen. Sie kaufte für 6000 Pfund (rund 6900 Euro) ein, darunter einen Ring im Wert von 2500 Pfund (rund 2900 Euro).

Die schockierten Familienmitglieder stellten außerdem fest, dass Cartier ihren Partner überredet hatte, ihr seinen Porsche Boxster sowie seine Betriebsrente zu überschreiben. Das führte schließlich zu dem Verdacht, die Frau könnte Sharrard etwas angetan haben.

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Sie reichten Haarproben bei einem Labor ein, das lebensbedrohliche Mengen Warfarin und Spuren von Haloperidol, einem Medikament zur Behandlung akuter und chronischer schizophrener Syndrome feststellte.

Als die Polizei Cartier im November 2017 verhaftete, fanden die Beamten eine Flasche Haloperidol in ihrer Handtasche sowie ein Buch mit Informationen zu Arzneimitteln. Ferner entdeckte Sharrards Sohn im Nachttisch der Frau eine Packung Warfarin. Darüberhinaus waren aus der Apotheke, in der sie arbeitete, 32 Päckchen Haloperidol verschwunden.

Vor Gericht stritt Cartier, die 2007 aus ihrem Heimatland Syrien nach Großbritannien kam, ab, ihren Partner vergiftet zu haben. Die Richterin überzeugte das nicht, die Beweise waren zu erdrückend. Sie verurteilte die 53-Jährige am Mittwoch wegen zwei Vergiftungs- und zwei Betrugsfällen zu sieben Jahren Gefängnis.

Bei der Verkündung des Urteils habe die Giftmischerin keinerlei Emotionen gezeigt.

Titelfoto: 123rf.com/adrianhancu

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