Alles wirkt täuschend echt: Polizei warnt vor Profi-Masche beim Online-Banking-Betrug

Kassel - Die Polizei warnt vor einer besonders hinterhältigen Art des Betrugs beim Online-Banking.

Als eine Frau (53) die übersandte Push-TAN freigegeben hatte, war sie 2900 Euro los. (Symbolbild)
Als eine Frau (53) die übersandte Push-TAN freigegeben hatte, war sie 2900 Euro los. (Symbolbild)  © 123RF/ipopba

Hierbei schaffen es die Betrüger, auch misstrauischen Opfern das Gefühl zu geben, tatsächlich mit der eigenen Bank zu kommunizieren.

Wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Nordhessen am heutigen Mittwoch sagte, waren in Kassel und im angrenzenden Landkreis im Mai die Betrüger auffallend häufig tätig und verursachten durch Abbuchungen von Konten insgesamt einen Schaden vom mehreren Zehntausend Euro.

Anhand des jüngsten zur Anzeige gebrachten Falls einer 53-jährigen Frau schilderte die Sprecherin die genaue Art und Weise des Vorgehens. So hatten sich die Betrüger zunächst über illegale Kanäle den Zugang zum Online-Banking ihres Opfers besorgt.

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Dann war bei der Frau Mitte Mai ein Anruf eingegangen - angeblich von ihrer Bank. Da auch auf dem Handy-Display der 53-Jährigen die bekannte Nummer ihrer Bank angezeigt wurde, dachte die Frau zunächst natürlich nicht an Betrug.

Eine vermeintliche Mitarbeiterin des Geldinstituts gab nun vor, dass der Bank eine versuchte Abbuchung in Höhe von 2900 Euro auf ein spanisches Konto aufgefallen sei. Um diese zu verhindern, müsse die 53-Jährige nun eine übersandte Push-TAN freigegeben, was die Frau dann auch tat.

So könnt Ihr Euch vor den betrügerischen Anrufen schützen

Als ihr nach dem Telefonat dann aber doch Zweifel kamen, rief sie bei ihrer Bank an und erfuhr so, dass sie einem Betrug aufgesessen war. Dieser konnte nicht mehr rückgängig gemacht werden und die Frau hatte 2900 Euro an die Betrüger überwiesen.

Im Zusammenhang mit dem Betrug gab die Polizeisprecherin auch noch einmal Tipps, wie man sich davor schützen kann.

  • Gebt niemals am Telefon persönliche Daten wie zum Beispiel Bankdaten, Zugangsdaten oder Passwörter preis.
  • Lasst Euch am Telefon nicht unter Druck setzen.
  • Beendet das Telefonat, wenn Ihr den leisesten Verdacht hegt, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte, und verständigt unverzüglich Eure Bank.
  • Vergewissert Euch im Zweifel immer bei Eurer Bank, ob ein Anruf tatsächlich von dort kommt.
  • Wählt bei einem Rückruf nur die Euch bekannte Telefonnummer der Bank oder sucht diese selbst aus öffentlichen Telefonverzeichnissen heraus.
  • Wenn Ihr Opfer geworden seid, erstattet möglichst schnell Anzeige bei der Polizei.

Titelfoto: 123RF/ipopba

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