Ältere Dame verliert 26.000 Euro nach Schock-Anruf: Das sind die Psycho-Tricks der Betrüger
Leipzig/Sondershausen - Die Anzahl von Schockanrufen und Telefon-Betrugsfällen nimmt zu: Erst jüngst verlor eine 63-Jährige aus Sondershausen ihr gesamtes Ersparnis, weil sie ihre vermeintliche Schwiegertochter vor der Haft bewahren wollte. Vanessa Lundershausen von der Thüringer Polizei erklärt in der neuen Folge von "Kripo Live", warum die Masche der Betrüger immer wieder klappt.
Einen Fall wie diesen hat man so oder so ähnlich schon einmal gehört: Eine 63-jährige Frau aus Sondershausen bekommt einen Anruf. Ihre Schwiegertochter habe eine Person bei einem Verkehrsunfall getötet und könne nur durch die sofortige Zahlung von 40.000 Euro vor der drohenden Haft bewahrt werden.
Die ältere Dame packt ihr Erspartes von Zuhause, ihren teuren Schmuck und ihre gesamte Altersvorsorge von der Bank zusammen und übergibt alles an eine fremde Frau, die sich als Staatsanwältin ausgibt und das Geld und den Schmuck in der Nähe des Amtsgerichts in Nordhausen an sich nimmt.
Später stellt sich heraus: Die Schwiegertochter ist wohlauf - die Seniorin ist Betrügern auf den Leim gegangen!
Betrüger machen sich emotionale Stressreaktion zunutze
"Die Täter halten ihr Opfer permanent am Telefon, teils auch über Stunden. Immer mehr Anweisungen führen dazu, dass das Opfer permanent beschäftigt ist, sodass keine Möglichkeit besteht, der eigenen Skepsis nachzugehen. Es entsteht eine emotionale Stressreaktion, da die Geschädigten denken, es geht einem Angehörigen wirklich schlecht", beschreibt Vanessa Lundershausen die Strategie der Täter.
Tatsächlich kann jeder zum Opfer der Trickbetrüger werden. Deshalb sei es wichtig, immer einige wichtige Tipps der Polizei im Hinterkopf zu behalten.
"Weder die Polizei, noch das Gericht nimmt jemals Bargeld oder Wertgegenstände entgegen. Wenn man einen solchen Anruf bekommt, sollte man am besten auflegen und den vermeintlichen Angehörigen unter der bekannten Nummer anrufen und nachfragen", rät Vanessa Lundershausen.
Weitere aktuelle Betrugs-Fälle aus dem Raum Mitteldeutschland könnt Ihr Euch ab sofort in der MDR-Mediathek ansehen.
Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa