Achtung: Mit dieser täuschend echten Masche wollen Telefon-Betrüger jetzt abzocken!

Bad Homburg - Die Polizei im Frankfurter Umland warnt vor einer neuen, aufwendigen Betrugsmasche, mit der vorwiegend ältere Menschen abgezockt werden sollen.

Bei der neuen Betrugsmasche erhält das Opfer gleich zwei Fake-Anrufe. (Symbolbild)
Bei der neuen Betrugsmasche erhält das Opfer gleich zwei Fake-Anrufe. (Symbolbild)  © Julian Stratenschulte/dpa

Ein Sprecher schilderte am heutigen Donnerstag in diesem Zusammenhang exemplarisch einen Fall, der sich in Bad Homburg zugetragen hatte.

Hier hatten die Betrüger bei ihrem potenziellen Opfer, einer 70 Jahre alten Seniorin, zunächst einen klassischen "Schockanruf" getätigt.

Der Anrufer hatte laut dem Polizeisprecher "in drastischer Art und Weise" geschildert, dass die Nichte der 70-Jährigen einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe. Um eine Haftstrafe erst einmal abzuwenden, müsse eine hohe Kaution gestellt werden.

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Die Seniorin gab an, mehrere Zehntausend Euro zur Verfügung stellen zu können. Daraufhin beendete der Anrufer erst einmal das Gespräch: Er müsse nun mit dem zuständigen Amtsgericht klären, ob die genannte Summe für die Kaution genügt.

So weit, so bekannt - dann meldete sich jedoch einige Zeit später eine Frau telefonisch bei der 70-Jährigen. Sie gab vor, Kriminalbeamtin zu sein und teilte der Seniorin mit, dass der vorhergehende Anruf von einem Telefonbetrüger gekommen sei.

Betrüger lassen die Situation äußerst glaubwürdig wirken

Die Frau hätte den Köder bei einer fingierten Geldübergabe spielen sollen, allerdings war auch das eine Täuschung. (Symbolbild)
Die Frau hätte den Köder bei einer fingierten Geldübergabe spielen sollen, allerdings war auch das eine Täuschung. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Allerdings solle sich die Seniorin keine Sorgen machen. Die Polizei habe die hinter dem Anruf stehende Bande bereits seit einiger Zeit im Visier und nun solle der Zugriff erfolgen. Und bei diesem solle die Seniorin tatkräftig mitwirken.

Die vermeintliche Polizistin wies die Frau an, zum Schein auf die Forderungen der Betrüger einzugehen und einen Ort für eine Geldübergabe zu vereinbaren. Bei dieser wolle man dann zuschlagen. Ihr Geld bekäme die 70-Jährige natürlich zurück.

Um das Ganze noch glaubwürdiger aussehen zu lassen, wurde mit der Seniorin sogar ein Codewort vereinbart. Allerdings wurde die Frau glücklicherweise misstrauisch und ein Anruf bei der "echten" Polizei ließ den Schwindel schließlich auffliegen. Die Fahndung nach den Tätern läuft.

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Im Zusammenhang mit dem Fall informierte der Polizeisprecher darüber, dass weder Polizei noch Staatsanwaltschaft sich bei Angehörigen melden, um eine Kaution zu erbeten.

Er warnte außerdem davor, zu vertrauensselig bei Anrufen von vermeintlichen Polizisten zu sein. Auch wenn im Display des eigenen Telefons die "110" oder die Nummer der örtlichen Polizeistation angezeigt werde, sei dies kein Beweis für die Echtheit des Anrufs.

Der Sprecher empfiehlt darüber hinaus, in solchen Situation Rücksprache mit Freunden oder Verwandten zu halten und sich den Fall per eigenem Anruf bei der Polizei bestätigen zu lassen.

Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa

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