Abrechnungsbetrug bei Krankenkassen in Sachsen-Anhalt: Pflege besonders betroffen!
Magdeburg - Bei der AOK Sachsen-Anhalt sind in den vergangenen Jahren Schäden in Millionenhöhe durch Abrechnungsbetrug entstanden.
Im Zeitraum zwischen 2022 und 2023 seien knapp 320 Verdachtsfälle bearbeitet worden. 144 Fälle konnten davon abgeschlossen werden.
In einem Schreiben der AOK heißt es, dass durch Gerichtsverfahren oder Vereinbarungen zur Schadensregulierung rund 600.000 Euro bei einem entstandenen Schaden von rund 820.000 Euro gesichert werden konnten.
Für das Jahr 2020/21 waren es nach Angaben der Krankenkasse rund 990.000 Euro bei einer Schadenssumme von etwas mehr als einer Million Euro.
In der Pflege sollen mit Abstand die meisten Betrugsfälle zustande kommen. Hierbei soll es sich um die Abrechnung von nicht erbrachten Leistungen, nicht schlüssigen Zeitangaben oder Unterschriften auf Blankoformularen handeln. Immer wieder wurde auch nicht ausreichend qualifiziertes Personal eingesetzt, dieses aber bei der Kasse als Fachkraft abgerechnet.
Um gegen solches Fehlverhalten im Gesundheitswesen vorzugehen, wäre nach Angaben der AOK Sachsen-Anhalt eine weitere Spezialisierung innerhalb der Strafverfolgungsbehörden wünschenswert.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa