Besitzverhältnisse von "Pascha" eingefroren: Staat beschlagnahmt Europas größtes Bordell
Köln - Das "Pascha" im Kölner Stadtteil Ehrenfeld ist das größte Bordell Europas. Jetzt hat es einen spektakulären Vorgang im Grundbuch der Immobilie gegeben.
Denn der Staat hat das Gebäude an der Hornstraße beschlagnahmt! Die Sicherungsmaßnahme erfolgte bereits am 8. August dieses Jahres im Namen des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen durch die Staatsanwaltschaft Düsseldorf.
Der Grund für die Beschlagnahmung des Etablissements: Derzeit läuft ein Ermittlungsverfahren gegen eine mutmaßliche Schleuser-Bande, die reichen Chinesen den Aufenthalt in Deutschland ermöglicht hat.
"Ich kann bestätigen, dass unsere Behörde das Grundstück beschlagnahmt hat", erklärt Julius Sterzel, Sprecher der Staatsanwaltschaft Düsseldorf, auf Nachfrage von TAG24.
Somit hat der Staat die derzeitigen Besitzverhältnisse eingefroren. Das heißt, dass die Eigentümer das Grundstück aktuell nicht verkaufen oder sonst irgendwie veräußern dürfen.
Beschluss des Amtsgerichts ist nur eine vorläufige Maßnahme
Der Beschluss des Amtsgerichtes ist jedoch nur eine vorläufige Maßnahme. Denn erst, wenn gegen eine mutmaßliche Schleuser-Bande eine Anklage erhoben wird, könne das Grundstück samt dem Etablissement nach einem richterlichen Urteil komplett eingezogen werden.
Bereits im April hatte es eine groß angelegte Razzia in mehreren Bundesländern gegeben. Im Fokus standen dabei zwei 42 und 46 Jahre alte Rechtsanwälte aus dem Raum Köln. Nur wenige Wochen später folgte auch eine Durchsuchung in Europas größtem Laufhaus.
Konkret ging es dort um Geldwäsche, die der chinesischen Schleuser-Bande zugeschrieben wird, die auch mittlerweile im Besitz des Bordells ist.
Inzwischen haben auch mehrere Mitglieder der Gruppe sowie von ihnen bestochene Politiker ausgesagt. Unter anderem hat Jens Bröker (SPD), Stabsleiter in der Verwaltung des Kreises Düren, zugegeben, Schmiergelder im sechsstelligen Betrag erhalten zu haben.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa