Berliner Polizistin kokst mit Kollegen Drogenfund: Anklage!
Berlin - Eine Kriminalhauptkommissarin (45) soll Teile von kurz zuvor beschlagnahmten Kokains für sich abgezweigt haben. Nun hat die Staatsanwaltschaft Berlin Anklage erhoben.
Das teilte die Behörde am heutigen Donnerstag mit.
Die Polizistin, die in einem Rauschgiftdezernat arbeitet, muss sich wegen Besitzes von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in Tateinheit mit Verwahrungsbruch vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten.
Der Anklage zufolge sollen am 31. Januar vergangenen Jahres im Rahmen von Durchsuchungsmaßnahmen in einem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft unter anderem zwei Blöcke Kokain (2240 Gramm) und ein Stein Kokain (etwa 125 Gramm) sichergestellt worden sein.
Die Kommissarin soll die Durchsuchungen zunächst von der Befehlsstelle aus koordiniert haben, also nicht unmittelbar bei den Maßnahmen vor Ort gewesen sein.
Nach deren Abschluss habe sie dann aber im Dienstgebäude einen Kollegen noch vor dem Wiegen der Drogen angewiesen, diese in ihr Büro zu bringen. Die weitere Bearbeitung wolle sie selbst übernehmen. So soll die Polizistin ihre Anweisung begründet haben.
Es waren wohl auch ein Kriminalpolizist und eine Schutzpolizistin involviert
Dort soll die Angeklagte dann mindestens 6,452 Gramm des Kokains an sich genommen und in ihrer Wohnung zum Zweck des Eigenkonsums in einem Tresor verwahrt haben.
In einer Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft vom 16. Februar 2023 heißt es, dass die Angeklagte mit mehreren Polizeibeamten, unter anderem mit einem Kriminalpolizisten und einer Schutzpolizistin, die sichergestellten Drogen gemeinsam konsumiert habe.
Während der anschließenden Durchsuchungen von Wohn- und Diensträumen der drei Beschuldigten fanden die Ermittler bei der Kommissarin eine "kokainsuspekte Substanz", so die Staatsanwaltschaft zu Beginn des vergangenen Jahres.
Erstmeldung vom 4. Januar 2024, 12.09 Uhr; aktualisiert am 4. Januar, 16.38 Uhr.
Titelfoto: Armando Franca/AP/dpa