Von Christine Schultze
Limburg/Weilburg - Nach dem Tod des über Wochen vermissten sechsjährigen Pawlos in Weilburg führt die Staatsanwaltschaft Limburg ein Todesermittlungsverfahren. Auch die Aufsichtspflicht der Schule wird unter die Lupe genommen.
Es werde unter anderem geprüft, ob Anhaltspunkte für eine Verletzung der Aufsichtspflicht vorliegen, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
"Dies wird von Amts wegen geprüft; einer Anzeige bedarf es dazu nicht." Zum näheren Stand des Verfahrens könnten derzeit keine Angaben gemacht werden.
Ermittelt werde gegen Unbekannt, so die Sprecherin. Todesermittlungsverfahren werden geführt, wenn es Anhaltspunkte dafür gibt, dass ein Mensch eines nicht natürlichen Todes gestorben ist.
Der Erstklässler war am 25. März mittags ohne ersichtlichen Grund aus seiner Förderschule in Weilburg weggelaufen. Sein Verschwinden war laut Schulamt innerhalb einer Minute aufgefallen. Die Suche nach dem Jungen begann wenig später und lief auch bundesweit über Informationstafeln an Bahnhöfen und an öffentlichen Plätzen.
In und um Weilburg hatten sich zeitweise hunderte Einsatzkräfte und Helfer daran beteiligt. Auch spezialisierte Taucher und ein Aufklärungsflugzeug der Bundeswehr kamen zum Einsatz.
Pawlos ertrank schon kurz nach seinem Verschwinden
Nachdem ein Kanufahrer den Jungen in der Lahn in Weilburg in der Nähe der Oberlahnbrücke entdeckt hatte, war das Kind am Ostersonntag tot aus der Lahn geborgen worden.
Erst am Dienstag hatte die Polizei das Ergebnis der Obduktion bekanntgegeben. Demnach war der Junge schon kurz nach seinem Verschwinden zu dem Fluss gegangen und ertrunken.