Schließungen & Unwetterwarnung: "Extremes" Sturmtief "Poly" hat Norden im Griff
Hamburg – Mit stürmischem Wind und Orkanböen fegt das Sturmtief "Poly" am Mittwoch über Hamburg und Schleswig-Holstein. Der Sturm bringt an den Küsten im Tagesverlauf Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde mit sich, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mit.
"Das ist für einen Sommersturm schon wirklich extrem", sagte ein DWD-Meteorologe. Der Schwerpunkt der Windentwicklung wird demnach für die Nordsee und das angrenzende Binnenland von Ostfriesland bis in die Nordhälfte Schleswig-Holsteins erwartet.
Der DWD ruft dazu auf, auf unnötige Autofahrten zu verzichten und windanfällige Gegenstände zu sichern. Die Unwetterwarnung gilt ab 11 Uhr am Vormittag bis voraussichtlich 20 Uhr am Abend.
Auf den Fährbetrieb zu den nordfriesischen Inseln Föhr und Amrum hatte der angekündigte Sturm zunächst keine Auswirkungen.
Die Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R.) kündigte auf ihren Internetseiten allerdings an, dass es aufgrund des vorhergesagten Sturmtiefs zu Änderungen im Fahrplan kommen kann.
Der Tierpark Hagenbeck öffnet wegen des Wetters am Mittwoch nicht, wie der Zoo auf seinen Internetseiten mitteilte. Das Tropenaquarium kann wie gewohnt besucht werden.
Zentrale Vorgaben zu Schulschließungen wird es nicht geben
Die Friedhöfe Ohlsdorf, Öjendorf, Volksdorf und Wohldorf in Hamburg werden wegen der Sturm- und Orkanwarnungen ab 12 Uhr geschlossen. Eine Zufahrt sei ab dann nicht mehr möglich, teilte die Friedhofsverwaltung am Mittwochmorgen mit. Trauerfeiern sind demnach ebenfalls alle abgesagt.
Zentrale Vorgaben zu Schulschließungen wird es mit Blick auf die möglichen Unwetter in Schleswig-Holstein und Hamburg vonseiten des Bildungsministeriums und der Schulbehörde nicht geben.
Schleswig-Holsteins Ministeriumssprecher David Ermes sagte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch, "es gab seitens der zuständigen Stellen der Kreise und auch seitens der Schulaufsicht keine Veranlassung, heute landesweit die Schule ausfallen zu lassen". Es gebe bewährte Strukturen, um bei Extremwetterereignissen reagieren zu können.
Der Sprecher der Hamburger Schulbehörde, Peter Albrecht, sagte der Nachrichtenagentur dpa, "die Schulleitungen können in Kenntnis ihrer Lage vor Ort und im Hinblick auf die Schulwege ihrer Kinder aber selbstständig entscheiden, den Unterricht gegebenenfalls früher zu beenden".
Das Stadtgebiet werde laut aktueller Prognosen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) unterschiedlich betroffen sein.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa