Endlich wieder Wacken! Das sagen die Metal-Fans nach der Landung am Hamburger Flughafen
Hamburg/Wacken - Mit dem Beginn des Wacken-Open-Air-Festivals (WOA) hat der Hamburger Flughafen offiziell die Aufgabe als WOA-Airport übernommen. TAG24 hat mit den ersten Fans nach der Landung gesprochen.
"Das Wacken-Open-Air ist ein bisschen wie nach Hause kommen", sagt Ladina Kleingutti (30) am Mittwochmittag am Terminal 1 des Hamburger Flughafens. Um 10.28 Uhr ist die Schweizerin mit dem Eurowing-Flug EW 7761aus Zürich in der Hansestadt gelandet. Ein paar mal war sie schon in Wacken, nach der zweijährigen Corona-Pause ist das Festival endlich wieder "am Start".
Der Flughafen an der Elbe übernimmt in diesen Tagen als WOA-Airport ganz offiziell die Rolle als internationaler Flughafen für das kleine Dörfchen Wacken in Schleswig-Holstein, das knapp unter 2000 Einwohner hat.
Bis zum Sonntag werden dort rund 75.000 Besucher auf einem der größten Heavy-Metal-Metal-Festivals in Deutschland die Auftritte von 200 Bands feiern - darunter Größen wie Judas Priest, Slipknot, Powerwolf und Lordi.
Und ebenso wie die Künstler kommen auch die Metal-Fans aus ganz Europa und darüber hinaus. Die Verantwortlichen am Flughafen Hamburg rechnet mit mehreren Tausend Festival-Gänger, die allein mit dem Flugzeug anreisen.
Iina und Iida erzählen: "In Wacken trifft man immer Leute, die so drauf sind wie wir"
Von der Ankunftshalle im Terminal 1 geht es für die vielen schwarz gekleideten Metal-Fans weiter zum Terminal Tango, von wo aus der Shuttle-Bus stündlich direkt zum Festival-Gelände fährt. Dort spielt die Flughafenband "FOD", die sich extra den Empfang der Festival-Besucher aus Airport-Mitarbeitern gegründet hat, Metal-Klassiker wie "Enter Sandmann" von Metallica.
Die Weiterfahrt nach Wacken mit dem Bus dauert knapp 60 Minuten.
Mit dabei sind auch die beiden Schwestern Iina (36) und Iida Ihanamäki (26) aus Finnland. "In Wacken trifft man immer Leute, die so drauf sind wie wir", erzählt Iina Ihanamäki auf Englisch, die im Gegensatz zu ihrer Schwester schon ein paar Mal auf dem Festival war.
Da die Finnin nächste Woche noch auf einem Festival in ihrer Heimat arbeitet, haben die beiden dieses Mal ausnahmsweise das Flugzeug genommen. "Unsere Freunde fahren mit einem Wohnmobil nach Wacken und bauen unser Zelt für uns auf", sagt Iina Ihanamäki und lacht.
Besucher Martin aus Wien: "Wir machen VIP-Wacken"
Tatsächlich lassen sich einige der Fluggäste ihr Zelt auf dem Festival von anderen aufbauen. Ein Unternehmen mit dem passendem Namen "Mein-Zelt-steht-schon" vermietet komplett eingerichtet Zelte auf dem Festival-Gelände. Und wer das Geld für ein Flugticket hat, kann sich diesen Service oft auch noch leisten.
So auch Martin Buder (57), der gemeinsam mit vier Freunden aus Wien mit dem Flieger in den Norden gekommen ist. "Wir machen VIP-Wacken und fahren mit dem Shuttle-Bus bis in unser fertiges Zelt", sagt der Österreicher und lacht.
Die fünf Freunde kennen sich zum Teil noch aus Schultagen. "Wir träumen schon seit mehr als 20 Jahren davon, einmal im Leben nach Wacken zu fahren", erzählt der Wiener. "Und zum 55. Geburtstag haben mir meine Töchter schließlich die Tickets geschenkt."
Doch dann kam Corona und das Festival musste zwei Jahre lang pausieren. "Aber jetzt holen wir das endlich nach. Wacken ist das Festival der Festivals", sagt Martin Buder.
"Meine Knochen sind zu alt zum Zelten"
Noch luxuriöser geht Albert Ruiz aus Mallorca das Wacken-Open-Air-Festival an. "Ich habe mir ein Hotel in Schenefeld genommen. Meine Knochen sind zu alt zum Zelten", sagt der 41-jährige Spanischlehrer.
Das letzte Mal war der Spanier 2015 in Wacken, als das Festival bei einem Dauerregen in einer legendären Schlammschlacht versank. "Damals habe ich im Auto geschlafen und bin nach einem Tag wieder abgereist", erzählt er. Das soll ihm dieses Mal nicht passieren.
Am Hamburger Flughafen hat er es sich in einem Wacken-Strandkorb gemütlich gemacht, der extra für die anreisenden Metal-Fans aufgestellt wurde. "Ich warte noch auf ein paar Freunde, die mit einem anderen Flugzeug aus Mallorca kommen", erzählt er.
"Das Gute an den ganzen deutschen Touristen auf Mallorca ist, dass es so viele Flüge nach Deutschland gibt", sagt der Mallorquiner und lacht. Nach Wacken fahren er und seine Freunde allerdings nicht mit dem Shuttle-Bus, sondern mit einem Mietwagen.
Titelfoto: Jan Iven/TAG24