Einweihungsparty endet tragisch: Balkon klappt ab und reißt Jugendliche neun Meter in die Tiefe

Hamburg - Am späten Mittwochabend kam es zu einem dramatischen Vorfall in Hamburg-Langenhorn. Ein Balkon riss aus der Verankerung und klappte ab. Sechs Menschen wurden verletzt, ein 27-Jähriger davon lebensgefährlich.

Ein Balkon im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses klappte ab und riss sechs Personen neun Meter in die Tiefe.
Ein Balkon im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses klappte ab und riss sechs Personen neun Meter in die Tiefe.  © HamburgNews

Eine Einweihungsparty sollen die Bewohner des betroffenen Apartments eines Mehrfamilienhauses in der Straße Krohnstieg gefeiert haben.

Sechs Menschen waren offenbar zwischenzeitig zu einem Plausch auf einem Balkon in der dritten Etage zusammengekommen, als dieser gegen 21.39 Uhr plötzlich aus der Verankerung riss und einfach abklappte. Fünf Männer und eine Frau im Alter von 18 bis 27 stürzten etwa neun Meter in die Tiefe.

Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, wurden diese von Feuerwehr und Rettungsdienst teilweise schwer verletzt im Vorgarten vorgefunden. Die Rettungsaktion gestaltete sich laut Angaben der Beamten schwierig.

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Die Kräfte mussten zunächst Büsche und Zäune entfernen, um überhaupt zu den verletzten Personen zu gelangen. Alle Jugendlichen wurden schließlich erstversorgt und unter notärztlicher Begleitung in ein Krankenhaus gebracht.

Der 27-Jährige wurde durch den Unfall lebensgefährlich verletzt. Zwei Personen wurden mittel schwer und eine leicht verletzt.

Balkon hängt am seidenen Faden

Die Balkonplatte, die während des gesamten Einsatzes noch in der Verankerung hing, drohte abzustürzen.
Die Balkonplatte, die während des gesamten Einsatzes noch in der Verankerung hing, drohte abzustürzen.  © HamburgNews

Der abgeklappte Balkon hing während des gesamten Einsatzes quasi am seidenen Faden. Weil die Gefahr groß war, dass sich die Verankerung jederzeit lösen könnte, wurden die Bewohner der darunter liegenden Wohnungen evakuiert.

Um den genauen Schaden zu beurteilten, überprüfte ein Statiker das Gebäude. Vier Wohnungen wurden vorsorglich gesperrt. Außerdem wurde den restlichen Bewohnern aus Sicherheitsgründen ein Betretungsverbot für alle Balkone erteilt.

Zusammen mit dem THW war die Feuerwehr Hamburg mit rund 60 Kräften insgesamt in der Nacht zu Donnerstag knapp drei Stunden in Langenhorn im Einsatz.

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Das Landeskriminalamt überprüft außerdem, ob ein strafrechtlich relevantes Verfahren in dem Fall vorliegen könnte.

Erstmeldung um 06.51 Uhr, Artikel aktualisiert um 11.43 Uhr.

Titelfoto: HamburgNews

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