Eklat im Jugendfußball: Ex-HSV-Profi soll 13-Jährigen gewürgt haben!
Tornesch - Aufregung im Hamburger Jugendfußball! Nach dem U14-Duell zwischen dem FC Union Tornesch und dem FC Teutonia 05 Ottensen stehen schwere Anschuldigungen gegen Tornesch-Trainer und Ex-HSV-Profi Bernd Bressem (57) im Raum.
Wie die "Hamburger Morgenpost" schreibt, soll der 57-Jährige in einem Getümmel nach dem Schlusspfiff einen 13-jährigen Spieler der gegnerischen Mannschaft gewürgt haben! Bressem selbst wehrt sich gegen die Anschuldigungen.
Was war passiert? Dem Bericht zufolge sei in der Nachspielzeit der 2:1-Siegtreffer für Tornesch gefallen, woraufhin der Torschütze "provokant gejubelt" habe - als kurze Zeit später der Abpfiff ertönte, sei es schließlich zu einer Art Rudelbildung gekommen.
In dieser soll ein Teutonia-Spieler den Siegtorschützen geschubst und auch getreten haben. Laut Teutonia-Trainer Dominic Goos soll der 13-Jährige später gesagt haben: "Ich bin nicht stolz drauf."
Tornesch-Coach Bressem soll daraufhin auf den Teenager "zugelaufen sein, ihn mit beiden Händen aggressiv an der Kehle gepackt und mehrere Sekunden gewürgt haben". Goos habe sein Gegenüber dann laut eigener Aussage von seinem Schützling weggerissen.
Der betroffene Spieler habe nach dem Vorfall nicht aus der Kabine kommen wollen. Erst als ihm versichert worden sei, draußen nicht nochmals auf Bressem zu treffen, habe er sich hinausgetraut.
Hamburger Fußball-Verband prüft Vorfall und wertet Berichte aus
Der FC Union Tornesch hat jedoch eine ganz andere Version. Demnach sei das Teutonia-Trainerteam davon abgehalten worden, den Schiedsrichter anzugehen, auch Eltern hätten den Platz gestürmt. Tornesch-Sportvorstand Frank Mettal sprach von einem "überaus üblen Vorgehen".
Bressem habe zudem auch keinen Spieler gewürgt, sondern lediglich einen Jungen weggezogen, der auf "unsere Spieler eintrat", verdeutlichte Mettal. Teutonia habe sich "komplett daneben" benommen, unterstrich er.
Auch Bressem selbst nannte die Vorwürfe gegenüber der Morgenpost "unfassbar" - und beteuerte: "Ich habe die Situation einfach nur schlichten wollen und den Jungen weggezogen. Dass das dann nicht immer so aussieht, als würde man sich lieb in den Armen liegen, liegt in der Natur der Sache."
Während er den gegnerischen Spieler keinesfalls gewürgt habe, sei er selbst wiederum vom Teutonia-Trainer gewürgt worden. "Ich habe so was noch nie erlebt", erklärte der Ex-HSV-Profi (Saison 1985/86).
Der Hamburger Fußball-Verband prüft den Vorfall und wertet dafür auch die jeweiligen Berichte der beiden Teams sowie des Schiedsrichters aus. Der Termin für eine Verhandlung steht noch nicht fest.
Titelfoto: Imago/Claus Bergmann