Sorge um Wahlkämpfer: CDU sagt Infostände in Hamburg ab

Von Carola Große-Wilde

Hamburg - Nach der Abstimmung im Bundestag über eine Verschärfung der Migrationspolitik hat die CDU Hamburg aus Sicherheitsgründen vereinzelt Infostände abgesagt.

Nach der Bundestagsabstimmung haben Zerstörungen von CDU-Wahlplakaten in Hamburg offenbar zugenommen.
Nach der Bundestagsabstimmung haben Zerstörungen von CDU-Wahlplakaten in Hamburg offenbar zugenommen.  © Marcus Brandt/dpa

"Verbale Attacken gab es bereits zuvor, jedoch sind diese nun intensiver geworden und haben einen deutlich erkennbaren Bezug zum Bundestag", sagte Pressesprecher Tim Schmuckall auf Anfrage. Parteimitglieder hätten zudem massive Beschmierungen und Zerstörungen von Wahlplakaten festgestellt, die nach der Bundestagsabstimmung zugenommen haben.

Die Partei habe Sicherheitshinweise an alle Wahlkämpfer versendet, einschließlich der Empfehlung, mit deutlich mehr Personen am Stand zu stehen, sagte Schmuckall. Wahlkampfstände seien in Ottensen, in Altona-Altstadt, St. Pauli, dem Großneumarkt und St. Georg abgesagt worden.

Nach dem Farbanschlag auf die CDU-Parteizentrale am Leinpfad seien viele Mitglieder in Angst vor Übergriffen, sagte der Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries (50).

Hamburg: Nach tödlichem Balkonabsturz: Ermittlungen gegen vier Männer eingeleitet
Hamburg Nach tödlichem Balkonabsturz: Ermittlungen gegen vier Männer eingeleitet

Am Freitag war die Hamburger CDU-Zentrale am Leinpfad mit Farbbeuteln beworfen worden. Vor die Eingangstür hängten die unbekannten Täter ein Banner mit der Parole "Hier sitzen die Straftäter - CDU raus", wie ein von der CDU auf der Plattform X verbreitetes Foto zeigt. Der Staatsschutz der Hamburger Polizei ermittelt.

Der Landesvorsitzende und Spitzenkandidat für die Bürgerschaftswahl am 2. März, Dennis Thering (40), hatte die Angriffe als unerträglich bezeichnet. "Die CDU soll mundtot gemacht werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden bedroht und haben Angst."

Thering sprach von einer Vergiftung des politischen Klimas: "Diese Vergiftung des politischen Klimas ist auch die Folge der verbalen Eskalation von SPD und Grünen der letzten Tage."

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

Mehr zum Thema Hamburg: