Linke will historische Fährlinie über die Elbe erhalten
Hamburg - Die Linke setzt sich in der Bürgerschaft für den Erhalt der Hamburg-Blankenese-Este-Linie (HBEL) ein. Zuletzt stand das Aus der hvv-Verbindung nach Cranz im Raum.
Die Hadag rechnete Mitte März im Abendblatt vor, dass sich die Linie aus wirtschaftlicher Sicht nicht lohne. Es gebe zu wenige Fahrgäste und zusätzlich mache die Verschlickung in Este und Elbe bei Tide geplante Fahrten oft unmöglich. Nur in 35 Prozent der Fahrten werde die reguläre Route gewählt.
Eine Anbindung über einen Bus nach Finkenwerder stehe im Raum bei Gesprächen mit der Politik, damit würde die Fährverbindung nach Cranz und Neuenfelde entfallen. Dagegen regte sich Protest im Alten Land. Dieser bekommt jetzt Rückenwind von der Linken-Fraktion in der Bürgerschaft.
"Wer die Potenziale der Fährverbindung von Cranz/Neuenfelde auf die andere Elbseite nicht erkennt, hat was verpennt", kommentiert Heike Sudmann (61), verkehrspolitische Sprecherin der Linken-Fraktion, die Idee laut Mitteilung.
"Nicht nur für Tourist*innen, sondern auch für viele Pendler*innen ist diese direkte Fährverbindung eine attraktive Alternative zur Nutzung eines Autos. Erst mit dem Bus nach Finkenwerder zu fahren, um dann in die häufig überfüllte Fähre einzusteigen, ist definitiv nicht reizvoll."
Linke sieht Bund in der Pflicht
Die Linke beantragt daher in der nächsten Bürgerschaftssitzung am 10. April, die HBEL zu erhalten. Zudem soll der Bund in die Pflicht genommen werden, die Fahrrinne schiffbar zu halten. Auch soll die Hadag Fähren mit weniger Tiefgang einsetzen. Dadurch werde die Linie nicht teurer als andere.
Grund für die Verschlickung sei die Elbvertiefung, wodurch es bei Niedrigwasser in der Este und dem Mühlenberger Loch nicht mehr genug Tiefgang gebe.
Die Linke verweist im Antrag auf die historische Bedeutung der Route von Blankenese über Cranz. Diese sei im Mittelalter die Hauptquerung über die Elbe von Dänemark über Schleswig-Holstein bis in die Niederlande gewesen.
Seit 1853 gebe es dort einen regelmäßigen Fährverkehr, der seit rund 60 Jahren von der Hadag als HBEL betrieben werde.
Titelfoto: Rabea Gruber/dpa