Blitzer in Hamburg: Einnahmen auf 43 Millionen verdoppelt - hier kassiert die Stadt ab
Hamburg - Rasen lohnt sich - zumindest für die Stadt Hamburg. Mehr als 43 Millionen Euro Bußgelder kassierte die Stadt 2022 ab. Warum die Einnahmen so massiv angestiegen sind - und wo in Hamburg am meisten geblitzt wird.
Genau 43.589.335,39 Euro Millionen Euro haben die Buß- und Verwarngelder durch 989.388 Anzeigen 2022 in die städtischen Kassen gespült.
Das teilte die Innenbehörde auf Nachfrage von TAG24 mit.
Die durch Bußgelder 2022 eingenommene Summe ist damit mehr als doppelt so hoch, wie im abgelaufenen Jahr. 2021 erzielte die Stadt 18,8 Millionen Euro durch das Verhängen von Bußgeldern im Straßenverkehr.
Im Jahr 2020 waren die Einnahmen der Stadt durch Bußgelder coronabedingt noch zurückgegangen.
Doch die Hauptursache für die gestiegenen Einnahmen ist nicht das nach der Pandemie wieder angestiegene Verkehrsaufkommen in der Hansestadt, sondern der seit November 2021 gültige neue Bußgeldkatalog.
Der sorgt bei vielen Vergehen für eine Verdoppelung der Strafen.
Angepasster Bußgeldkatalog sorgt für deutliches Einnahme-Plus
Verkehrsteilnehmer, die bis zu 10 km/h zu schnell fahren, zahlen nun etwa 20 statt 10 Euro.
Für 20 km/h mehr als erlaubt werden Temposünder jetzt mit 60 Euro statt 30 Euro zur Kasse gebeten.
Die Erhöhung der Bußgelder schlägt sich auch in der Höhe der durchschnittlich gezahlten Strafen wieder.
2019 lag der Durchschnitt noch bei 24,30 Euro, zwei Jähre später zahlten Autofahrer bei Regelverstößen in Hamburg durchschnittlich 28,10 Euro.
Bis Mitte 2022 stieg das durchschnittlich gezahlte Bußgeld in der Hansestadt auf 45,10 Euro an.
Hamburg hat bundesweit die meisten Radarfallen
Neben dem geänderten Bußgeldkatalog spielt auch der Umstand, dass in Hamburg die Chance, bei Geschwindigkeitsüberschreitungen erwischt zu werden, am größten ist, ebenfalls eine Rolle für die Mehreinnahmen.
Nirgendwo sonst in Deutschland gibt es so viele Messgeräte wie in Hamburg - nämlich insgesamt aktuell 77.
Blitzer in Hamburg: Mobile Messungen sorgen für mehr als drei Viertel der Einnahmen
Die klassischen fest installierten Radarfallen spielen für die Geschwindigkeitsüberwachung eine immer geringere Rolle. 278.106 Mal löste der Blitzer bei solchen Anlagen 2021 aus. Das brachte der Stadt etwas weniger als 10 Millionen Euro ein.
710.135 Mal hingegen wurde bei mobilen Messungen - dazu zählen die 16 mobilen Blitzer der Stadt, aber auch Großkontrollen und der Handlaser-Einsatz - eine Geschwindigkeitsüberschreitung angezeigt.
Eingebracht haben der Stadt die mobilen Kontrollen 34 Millionen Euro und damit mehr als dreimal so viel Bußgelder, wie durch die "Festen" generiert werden konnte.
Blitzer in Hamburg: Das sind die Top-3-Standorte
Den Spitzenplatz belegte wie auch im Vorjahr erneut die Anlage an der Stresemannstraße auf Höhe der Hausnummer 147. Genau 56.736 Mal löste dort der Blitz aus.
2.166.383,65 Euro hat die Stadt alleine durch diese Anlage verdient - so viel, wie mit keiner anderen stationären Einrichtung in der Hansestadt.
Auf Platz zwei folgt eine weitere Anlage, die an der Stresemannstraße steht - dieses Mal auf Höhe der Hausnummer 70. Sie registrierte 31.345 Mal Tempoverstöße. Insgesamt kommen beide Radarfallen auf 3,52 Millionen Euro, die an Bußgeldern 2022 für die Stadt generiert werden konnten.
Die Top 3 in Hamburg wird komplettiert durch die Anlage an der Finkenwerder Straße/Vollhöfner Weiden.
Der 2017 aufgebaute Blitzer spülte bis 2019 über eine Million Euro in den Stadtsäckel und galt lange als erfolgreichster Blitzer der Stadt. 2022 kamen zu den bisher durch die Anlage erlösten Bußgeldern, weitere Bußgelder in Höhe von 559.374,09 Euro hinzu.
Für diese Summe löste der Blitz an der Finkenwerder Straße im abgelaufenen Jahr 15.973 Jahr aus.
Titelfoto: Daniel Reinhardt/dpa