Nova Meierhenrich eröffnet Sommergärten: "Hätte gerne ein bisschen mehr Grün!"

Hamburg - Wer aktuell entlang der Promenade am Ballindamm schlendert, hat vielleicht schon die rund 3000 bunten Lampions in den Bäumen oder die imposante sowie bienenfreundliche Blütenkugel über dem Passagenviertel bewundert.

Die bunten Lampions entlang der Promenade am Ballindamm sind ein echter Blickfang.
Die bunten Lampions entlang der Promenade am Ballindamm sind ein echter Blickfang.  © Matthias Plander

Seit dem 2. Juli zeigt sich die Innenstadt wieder von ihrer grüneren Seite und bietet im Rahmen von "Hamburgs Sommergärten" kleine Oasen mitten im öffentlichen Raum an, die zum Verweilen einladen.

Eröffnet wurden diese am gestrigen Dienstag bereits zum fünften Mal in Folge von Schauspielerin Nova Meierhenrich (49).

Für "Hamburgs Sommergärten" ziehen sechs Business Improvement Districts (BIDs) an einem Strang, eine Besonderheit, wie Mareike Menzel von der Zum Felde BID Projektgesellschaft mbH am Dienstag betonte.

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Dieses Jahr sind das BID Ballindamm, BID Hohe Bleichen - Heuberg, BID Neuer Wall, BID Nikolai Quartier, BID Passagenviertel und das BID Quartier Gänsemarkt mit dabei. Gemeinsam wollen die Hamburger Eigentümer die Innenstadt attraktiver, lebendiger und effektiver gestalten.

Für die Hamburger selbst, aber auch für die zahlreichen Touristen, die jedes Jahr der Hansestadt einen Besuch abstatten. Dazu gehöre auch, das "Grün zurück in die Stadt zu bringen!" Man müsse einen Mehrwert schaffen, so Finanzsenator Dr. Andreas Dressel (48, SPD) am Dienstag, um gegen den größten Konkurrenten der Innenstadt, dem Online-Handel, bestehen zu können.

"Innenstädte sind heute stark herausgefordert, deshalb sind kreative, aufmerksamkeitsstarke Aktionen wie die Sommergärten auch so wichtig", so Dressel. 73.000 Euro der insgesamt 246.000 Euro, die in das Gemeinschaftsprojekt fließen, stammen aus den Neustartfonds der Stadt.

Die finanzielle Unterstützung der Stadt hat es unter anderem möglich gemacht, dass "Hamburgs Sommergärten" dieses Jahr nicht nur sechs Wochen, sondern fast zwei Monate bis zum 29. August ein Naturerlebnis mitten in der Innenstadt anbieten können.

40 bienenfreundliche Pflanzensäulen und eine riesige Blütenkugel schmücken das Passagenviertel.
40 bienenfreundliche Pflanzensäulen und eine riesige Blütenkugel schmücken das Passagenviertel.  © Matthias Plander

#sommergärtenhh und kostenlose Postkarten laden zum Mitmachen ein

Erstmalig wird in diesem Jahr an einzelnen Tagen auch Livemusik geboten. Zudem gibt es im Passagenviertel die Möglichkeit, die sommerlichen Eindrücke via (kostenloser) Postkarte in die Welt zu verschicken. Dafür ist an der Kreuzung Große Bleichen/Poststraße ein Briefkasten aufgestellt. Die Karten sind vor Ort und bei den Gastronomen erhältlich.

Wem Postkarten zu Oldschool sind, der kann seine eigenen Fotos der Sommergärten unter dem Hashtag #sommergärtenhh teilen. Die schönsten Fotos werden laut Veranstalter mit "zahlreichen" Preisen prämiert.

"Hamburgs Sommergärten" unterstützt in diesem Jahr mit 3000 Euro das Projekt "Pflanz eine kleine Welt" und trägt die Sommergärten damit über die Innenstadtgrenzen hinaus. Die Loki Schmidt-Stiftung und die Budnianer Hilfe haben sich zusammengetan, um in den nächsten drei bis vier Jahren insgesamt 180 Sal-Weiden auf den Schulhöfen und in den Kita-Gärten Hamburgs zu pflanzen. Mit dem Betrag der BIDs können und werden genau 15 Sal-Weiden – je ein Baum pro Hamburger Schulhof – gepflanzt, sagten Gabriele Wöhlke (2.v.l.), Vorsitzende der Budnianer Hilfe, und Anja Lennartz (M.) von der Loki Schmidt-Stiftung am Dienstag.
"Hamburgs Sommergärten" unterstützt in diesem Jahr mit 3000 Euro das Projekt "Pflanz eine kleine Welt" und trägt die Sommergärten damit über die Innenstadtgrenzen hinaus. Die Loki Schmidt-Stiftung und die Budnianer Hilfe haben sich zusammengetan, um in den nächsten drei bis vier Jahren insgesamt 180 Sal-Weiden auf den Schulhöfen und in den Kita-Gärten Hamburgs zu pflanzen. Mit dem Betrag der BIDs können und werden genau 15 Sal-Weiden – je ein Baum pro Hamburger Schulhof – gepflanzt, sagten Gabriele Wöhlke (2.v.l.), Vorsitzende der Budnianer Hilfe, und Anja Lennartz (M.) von der Loki Schmidt-Stiftung am Dienstag.  © Madita Eggers/TAG24

Nova Meierhenrich wünscht sich noch viel mehr grüne Oasen

Nova Meierhenrich ist von Beginn an Patin von "Hamburgs Sommergärten". Auch am Dienstag moderierte die Schauspielerin wieder die feierliche Eröffnung.
Nova Meierhenrich ist von Beginn an Patin von "Hamburgs Sommergärten". Auch am Dienstag moderierte die Schauspielerin wieder die feierliche Eröffnung.  © Madita Eggers/TAG24

Sommergärten-Patin Nova Meierhenrich ist von Anfang mit dabei und zeigte sich auch nach fünf Jahren gegenüber TAG24 begeistert von dem Projekt: "Die Innenstädte sind im Sommer eher leer, weil die Leute in ihren Gärten oder auf ihren Balkonen bleiben. Und ich finde, die Sommergärten haben es geschafft, wieder eine Motivation zu geben, durch die Stadt zu schlendern und zu gucken, was die einzelnen Quartiere so anbieten."

Die Wahl-Hamburgerin, die selbst begeisterte Schrebergärtnerin oder "Laubengirl", wie sich selbst nennt, ist, wünscht sich allerdings noch viel mehr grüne Oasen, gerne auch das ganze Jahr über.

"Dieser Platz [Georg-Elser-Platz] ist ein gutes Beispiel, warum ist er ausschließlich Beton? Vermutlich gibt es Gründe, die gegen eine Grünfläche sprechen, aber als jemand, der hier gerne spazieren geht, denke ich mir 'Ich hätte hier gerne ein bisschen mehr Grün'".

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Tatsächlich ein Gedanke, den auch Ralf Neubauer (41, SPD) teilt: "Wir haben in der Innenstadt noch sehr viele versiegelte Flächen, wir denken als Bezirk im Moment gemeinsam mit der Umweltbehörde darüber nach, wo kann man das aufbrechen, wo gibt es sogenanntes Nachpflanzpotenzial", sagte der Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte am Dienstag.

"Wir können uns sehr glücklich schätzen, dass wir noch begeisterte Hamburger Eigentümer haben!"

Von links nach rechts: Mareike Menzel, Nicole C. Unger, Dr. Andreas Dressel, Ralf Neubauer, Nova Meierhenrich und Sebastian Bingerbei der Eröffnung von "Hamburgs Sommergärten" am Dienstag.
Von links nach rechts: Mareike Menzel, Nicole C. Unger, Dr. Andreas Dressel, Ralf Neubauer, Nova Meierhenrich und Sebastian Bingerbei der Eröffnung von "Hamburgs Sommergärten" am Dienstag.  © Madita Eggers/TAG24

Generell bestehe laut Sebastian Binger, Geschäftsführer der Otto Wulff BID Gesellschaft mbH, bei allen Beteiligten der Wunsch, die Sommergärten noch mehr ihrem Namen entsprechend umzusetzen: als "wirkliche" Gärten.

Dafür benötige es - wie immer - aber noch mehr finanzielle Mittel und auch einfachere Abwicklungen in der Bürokratie, wie Nicole C. Unger, Grundeigentümervertreterin und Geschäftsführerin der NCU Immobilien Concept GmbH, am Dienstag betonte.

Die Mit-Ideengeberin kann sich noch gut daran erinnern, wie sie vor fünf Jahren im Regen und gemeinsam mit nur einem BID (Neuer Wall) die ersten Sommergärten eröffnet hat. Dass diese heute so viel größer und auch grüner sind, beruhe vor allem auf der guten Zusammenarbeit der BIDs:

"Wir können uns als Hamburg sehr glücklich schätzen, dass wir noch diverse wirkliche Hamburger Eigentümer in der gesamten Innenstadt haben, die sich dafür begeistern."

Titelfoto: Madita Eggers/TAG24

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