Nie wieder nach Münzen suchen: Der hvv schafft das Bargeld ab

Hamburg - Schon in wenigen Monaten beginnt in Hamburg das Ende des Bargelds – zumindest in den hvv-Bussen. Hamburger Hochbahn und Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) setzen auf ein neues Zahlungsmittel.

Wer zukünftig in einen Bus in Hamburg einsteigt, muss seine Fahrkarte bargeldlos bezahlen.
Wer zukünftig in einen Bus in Hamburg einsteigt, muss seine Fahrkarte bargeldlos bezahlen.  © Marcus Brandt/dpa

Ab Oktober sollen Guthabenkarten eingeführt werden, teilte der hvv am Mittwoch mit. Damit sollen bargeldlose Ticketkäufe in den Bussen möglich sein. Nach einer Übergangszeit von etwa anderthalb Jahren wird die Bargeldzahlung bei den Busfahrern komplett abgeschafft. Ab Anfang 2024 kann nur noch per Karte oder App gezahlt werden.

Erstere muss an ein Lesegerät gehalten werden, dann kann die entsprechende Fahrkarte ausgewählt und mit dem Guthaben bezahlt werden.

Die hvv Prepaid Card soll es an Kiosken, Tankstellen, Supermärkten der Ketten Rewe, Penny und Toom sowie den neuen Fahrkartenautomaten der Hochbahn geben. Mehr als 1000 Vertriebsstellen soll es in Hamburg und dem Umland geben.

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Die Plastikkarte kostet nichts. Sie kann mit mindestens 5 bis höchstens 150 Euro aufgeladen werden.

Das Aufladen ist in den Vertriebsstellen und auch in hvv-Stationen möglich. Wird das Guthaben in Bar bezahlt, werden keine persönlichen Daten der Fahrgäste erhoben, verspricht der hvv.

Das verspricht sich der hvv von der neuen Zahlungsmethode

Die Guthabenkarte richtet sich unter anderem an Kinder.
Die Guthabenkarte richtet sich unter anderem an Kinder.  © hvv/PR

Mit der hvv Prepaid Card können auch Tickets an Fahrkartenautomat von U- oder S-Bahn erstanden werden.

Die Karte richtet sich unter anderem an Menschen ohne eigenes Bankkonto wie Kinder, die die App deswegen nicht nutzen können, Spontanfahrer und Touristen. Zur Nutzung sind weder Handy, Computer noch Internet notwendig.

Der hvv preist die Guthabenkarte als hygienischer als Bargeld an. Außerdem wird sich ein Zeitgewinn erhofft, da das Suchen nach passendem Kleingeld und Warten auf Wechselgeld entfallen. Davon würden auch Inhaber von Monatskarten profitieren. Diese Rechnung dürfte aber nur aufgehen, wenn der Ticketkauf am Lesegerät einfach gestaltet ist.

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Zusätzlich steige die Sicherheit für das Fahrpersonal. Ohne Bargeld würde sich kein Raub mehr lohnen.

Mit Einführung der Prepaid Card setzt der hvv auf einen Trend. In den vergangenen Jahren waren die Einnahmen durch barverkaufte Tickets in Bussen rückläufig. Die Corona-Pandemie ließ die Verkäufe massiv einbrechen, während der Anteile digitaler Fahrkarten zunahm.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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