Nackte Plastik-"Merkel" sitzt neben Theater: Zufall oder politisches Statement?
Hamburg - Das Thalia Theater in Hamburg-Ottensen erhält in den vergangenen Tagen nicht nur wegen der am Sonntag gestarteten "Lessingtage 2024" viel Aufmerksamkeit, sondern auch wegen einer riesigen Plastik-Statue, die auf einem Container neben dem Theater-Gebäude thront und Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (69) verdächtig ähnlich sieht.
Warum die Plastik-Statue gerade jetzt für einen öffentlichen Diskurs sorgt, ist ebenso ein Rätsel wie die Frage, ob die Ähnlichkeit beabsichtigt ist oder nicht.
Die Figur selbst sitzt schon seit einigen Jahren auf dem Container, ohne dass je Beschwerden über die mutmaßliche Plastik-Merkel eingegangen seien, so Sabine Seisenbacher, Pressesprechern des Thalia Theaters, gegenüber TAG24.
Die Figur war 2012 Teil der Bühnenausstattung der Thalia-Produktion "Dantons Tod". Damals handelt es sich allerdings noch um eine kopflose Figur, in die jeden Abend Schauspielerin Karin Neuhäuser (69) schlüpfte.
Den jetzigen "Merkel-Kopf" - der von den Gesichtszügen her große Ähnlichkeit mit der Ex-Bundeskanzlerin aufweist - soll der neue Besitzer montiert haben. "Wir haben die Figur an den Eigentümer der Gaußhöfe verkauft", so Seisenbacher, die auch noch mal betonte, dass das Theater-Gelände nur angemietet ist.
Der neue Eigentümer möchte sich jedoch nicht öffentlich zu einer möglichen politischen Botschaft oder zu den Hintergründen seiner Kunst-Figur äußern, wie die "MOPO" berichtete.
CDU-Fraktion ist empört und spricht von "Klamauk"
Ob politisches Statement oder nicht, die Hamburger CDU-Fraktion zeigte sich empört gegenüber der mutmaßlichen Merkel-Statue. "Ein unwürdiges und schlecht gemachtes Handwerk!", sagte Hamburgs CDU-Chef Dennis Thering (39) am vergangenen Freitag.
Unternommen wird gegen die Figur aber nichts, wie CDU-Pressesprecher Thomas Mühlenkamp gegenüber TAG24 betonte: "Auf so einen Klamauk reagieren wir gar nicht weiter, das ist der Sache in keinster Weise würdig. Wir wollen hier auch keine angebliche Kunst bewerten."
Und Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona, betonte: "Kunst ist nun mal Kunst!"
Solange die Figur nicht "gegen unsere demokratischen Grundwerte verstößt", spreche nichts für einen weiteren Verbleib auf dem Container.
Titelfoto: Citynewstv