Zahl der Drogentoten in Hamburg um 26 Prozent gestiegen
Hamburg - Heroin, Kokain, Methadon - fast 100 Menschen haben im vergangenen Jahr nach dem Konsum von solchen und anderen Drogen in Hamburg ihr Leben verloren. Die CDU-Bürgerschaftsfraktion fordert, die Abgabe von Ersatzdrogen zu überprüfen.
Die Zahl der Drogentoten in Hamburg ist im vergangenen Jahr um gut 26 Prozent gestiegen. 96 Menschen starben im Jahr 2022 durch den Konsum von Heroin, Kokain, Ersatzdrogen wie Methadon oder durch andere Rauschgifte, wie aus einer Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Richard Seelmaecker (50) hervorgeht. 2021 waren 76 Drogentote in Hamburg gezählt worden.
Das Durchschnittsalter der Betroffenen stieg von 38,4 auf 43,4 Jahre. Elf Drogenkonsumenten starben im vergangenen Jahr im Alter von bis zu 30 Jahren. Im Vorjahr hatte es in dieser Altersgruppe noch 26 Drogentote gegeben. Bei den älteren Konsumenten nahm die Zahl der Todesfälle zum Teil deutlich zu, bei den über 60-Jährigen von zwei auf zehn.
"Dass im vergangenen Jahr über 26 Prozent mehr Menschen in Hamburg als noch 2021 ihr Leben durch Drogen verloren haben, ist erschütternd", erklärte Seelmaecker. Insbesondere der hohe Anteil an tödlichen Vergiftungen durch Substitutionsmittel gebe Anlass zur Sorge.
"Hier muss dringend geprüft werden, wie es so häufig dazu kommen kann", forderte der justizpolitische Sprecher der CDU-Fraktion.
Titelfoto: Boris Roessler/dpa