Trauer im Hamburger Schwanenquartier: Vogel wird von Hund totgebissen
Hamburg - Am heutigen Montag kam es zu traurigen Szenen in Hamburg-Groß Borstel. Ein weiteres Exemplar der Hamburger Schwanen-Population ist gestorben. Und das auf dramatische Weise. Das Tier wurde von einem frei laufenden Hund totgebissen.
Laut erster Meldungen sei Schwanenvater Jens Nieß am Montagmittag von Passanten an die Tarpenbek, ein Alster-Zufluss im Stadtteil Groß Borstel, gerufen worden.
Passanten hätten beobachtet, wie ein frei laufender, huskyähnlicher Mischlingshund einen Schwan angegriffen und durch seine Bisse getötet haben soll.
Als der Schwanen-Experte am Ort des Geschehens eintraf, konnte er für das Federtier nichts mehr tun. Einzig und allein den Tod des Vogels habe er noch feststellen können.
Von dem Hund war zur Zeit seines Eintreffens keine Spur mehr. Weder Passanten noch der Schwanenvater hätten den Vierbeiner ausfindig machen können. Wer der Besitzer des Hundes ist, sei auch unklar.
Wer einen Hund in dieser Umgebung beobachtet hat, der auf die Beschreibung zutrifft oder sogar dessen Besitzer kennt, wird gebeten, sich an die Polizei Hamburg oder das Schwanenwesen zu wenden.
Population des "Lebenden Wahrzeichens" der Stadt schrumpft weiter
Schwanenvater Olaf Nieß machte anlässlich dieses aktuellen Vorfalls nochmals dringlich darauf aufmerksam, Hunde abseits von gekennzeichneten Flächen anzuleinen. Es gäbe genügend Freilaufflächen, wo andere Tiere, insbesondere die Alster-Schwäne, nicht gefährdet werden würden.
Denn erst vergangenen Winter ist die Population der berühmten Alster-Schwäne aufgrund der Vogelgrippen-Pandemie stark eingeschrumpft. 27 Exemplare sind durch die Vogelgrippe verendet.
Auch eine Infektion mit Botulismus-Bakterien, die in sauerstoffarmen Gewässern vorkommen und die Wasservögel vergiften, hatte damals zum Tod einiger Tiere geführt und die Schwanen-Familie fast halbiert. Von 120 konnten zum Jahresbeginn damals nur 65 Wasservögel zurück auf die Alster gebracht werden.
Die weißen Prachttiere sind außerdem ein lebendes Wahrzeichen der Stadt Hamburg, die auch bei Touristen bekannt und beliebt sind. Bereits 1964 wurden sie vom Hamburger Rat unter Schutz gestellt.
Titelfoto: Citynewstv