Straßenlaternen Tag und Nacht im Dauerbetrieb: Stadt kassiert zahlreiche Beschwerden!

Hamburg - Unnötiger Energieverbrauch in Hamburg: Manche Hamburger Straßenlaternen leuchten diesen Herbst Tag und Nacht. Warum das Absicht ist und die Stadt auf massive Beschwerden der Bürger hofft.

Zahlreiche Straßenlaternen in Hamburg leuchten aktuell Tag und Nacht.
Zahlreiche Straßenlaternen in Hamburg leuchten aktuell Tag und Nacht.  © Daniel Reinhardt/dpa

Peter Gleba ist Leiter der Beleuchtungsabteilung bei der Hamburg Verkehrsanlagen GmbH und Herr über rund 126.000 Straßenlaternen in der Hansestadt. Einige davon lässt er seit September einfach dauerhaft brennen, erklärte er im Interview mit Zeit Online - egal ob strahlender Sonnenschein oder graue Novembersuppe.

Sein Ziel: So viele Beschwerden wie möglich erhalten. Doch wieso?

Hintergrund sei eine riesige Fehler-Suchaktion, wie der "Straßenlaternen-Experte" verriet. Schuld: Eine Technikumstellung, die trotz genügend Vorlauf bislang nicht 100 Prozent zufriedenstellend durchgeführt worden wäre.

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Damit Straßenlaternen das tun, was sie sollen, nämlich automatisch abends angehen und morgens aus, müsse die veraltete TFR-Technik, die das bislang tat, zu Ende des Jahres aber abgeschaltet wird, flächendeckend durch die Nachfolgetechnologie EFR (Europäische Funkrundsteuertechnik) ersetzt werden.

Laternen könnte für immer und ewig weiterbrennen

Trotz, dass die Verkehrsanlagen GmbH seit 2020 davon wüssten, hätte man zwar die meisten Laternen bereits umgerüstet, aber eben nicht alle. Ein Problem, denn bei den Fehlenden wisse man nicht so richtig, wie genau sie bislang ihr Signal zum Leuchten bekommen haben. Glebas Erzählungen Zeit Online gegenüber lässt sich entnehmen, dass die Dokumentation über die verbauten Empfänger wohl einige Lücken aufweisen.

Beschwerden von Bürgern soll jetzt Klarheit über die fehlenden Leuchten bringen. Alle Lampen, die rund um die Uhr glühen, sind also die, die eine neue Technik brauchen. Wie viele das genau sind: unklar. Aber: 2500 Hinweise aus der Bevölkerung seien seit September schon eingegangen.

Bis Ende des Jahres wünsche sich Gleba, dass alle Laternen gefunden werden. Falls nicht, könnte theoretisch eine große Energieverschwendung drohen, denn, sollte die ein oder andere nicht gefunden werden, so Gleba, könnte sie für immer und ewig weiterbrennen.

Titelfoto: Daniel Reinhardt/dpa

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