Saga-Bewohner empört: Müssen die grünen Falkenried-Terrassen jetzt komplett weg?
Hamburg - Die Hamburger Unternehmensgruppe Saga gibt sich gern sozialverträglich. Und trotzdem: Die grünen "Falkenried-Terrassen" in Hamburg-Hoheluft müssen nach Jahrzehnten jetzt plötzlich weichen.
Der kleine Grünstreifen, der direkt vor der Haustür der Anwohner zwischen den bunten Häusern liegt, gilt seit einer (nicht nur) gefühlten Ewigkeit der Erholung der Anwohner im Falkenried. Vom schicken Flair im feinen Eppendorf und Hoheluft spürt man hier für gewöhnlich kaum etwas.
Doch mit dem im Hamburger Sprech "Falkenried-Terrassen" genannten Nachbarschafts-Idyll soll nun Schluss sein.
Das hat die Immobilen-Gruppe "Saga/GWG" in einem Schreiben an die Mieter, das der Hamburger Morgenpost vorliegt, an die Bewohner der zwölf Terrassenhäuser im Falkenried Nr. 16 bis 18 angekündigt.
Der Grund: Brandschutzmaßnahmen. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft hätte den Bewohnern geschrieben, dass die "zum sommerlichen Aufenthalt genutzten Außenflächen" zum Großteil "Feuerwehraufstell- bzw. Zufahrtsflächen" seien.
"Brandschutztechnische Maßnahmen der Außenbereiche" müssten also ergriffen werden. Das heißt im Klartext: Entfernung der schwerer Pflanzenkübel und massiver Sitzecken.
Ist hier jetzt etwa Schluss mit Obstbäumen, lässigem Garten-Feeling in den Sitzecken und unbeschwert spielenden Kindern?
Das befürchtet zumindest die "Mietergenossenschaft Falkenried Terrassen". Laut dem Schreiben seien in dem Vorhaben der Saga für die Zukunft nur noch Klappstühle und Tische, die sich abends wieder wegräumen ließen, erlaubt.
Eine absolute Schock-Nachricht für die ganze Nachbarschaft!
Ein Saga-Sprecher erklärt auf Nachfrage von TAG24: Bei den besagten Grünflächen vor den Wohnhäusern im Falkenried habe es nie und handele es sich auch bis heute nicht um Mieter-Gärten. Das heißt, auf den "Terrassen" dürfen die Mieter nicht eigenmächtig schalten und walten – auch wenn das in der Straße historisch so gewachsen ist.
"Ausdrücklich untersagt ist aus Sicherheitsgründen das Aufstellen von großen, schweren Pflanzenkübeln oder schweren, unbeweglichen Möbeln, die der Feuerwehr die Anfahrt erheblich erschweren oder gar unmöglich machen könnten", heißt es in einer offiziellen Stellungnahme der Wohnungsbaugenossenschaft und Hausverwaltung. Die Bäume in den Außenanlagen dürfen wohl aber stehenbleiben.
Deshalb hätten bereits persönliche Gespräche zwischen den Mitarbeitern der Saga-Geschäftsstelle und den Mietern vor Ort stattgefunden, die auch größtenteils auf Verständnis gestoßen seien – bis auf wenige Ausnahmen.
Zuvor hätte die Geschäftsstelle des Immobilienunternehmens die Mieter zudem bereits im Jahr 2016 schriftlich über die Feuerwehrzufahrten informiert. Nun müsse man zum Schutz der Mieter auch handeln.