Nach Vorfall in Ottensen: Demonstration gegen Rassismus und rechte Hetze
Hamburg - Deutlich mehr Menschen als erwartet sind am Freitag in Hamburg-Ottensen gegen Rassismus und rechte Hetze auf die Straße gegangen.
Beobachter schätzen die Teilnehmerzahl auf weit über 1000. Angemeldet waren zu der Demonstration unter dem Motto "Ottensen bleibt bunt - Alle zusammen gegen Faschismus!" 500 Teilnehmer. Die Polizei wollte sich erst nach Abschluss der Kundgebung zur Zahl der Teilnehmer äußern.
Konkreter Anlass für die Demonstration, zu der unter anderem die Linke aufgerufen hatte, war ein am Montag bekannt gewordener Vorfall, bei dem nach Polizeiangaben an die Haustür einer schwarzen Familie in Ottensen Zettel mit rassistischen und beleidigenden Parolen geklebt worden waren, die auch Bezüge zur AfD aufgewiesen hätten, wie ein Sprecher sagte. Außerdem sei Abfall vor die Wohnungstür gekippt und ein Kinderwagen der Familie in Brand gesteckt worden.
Die Demonstranten versammelten sich am Nachmittag in der Ottenser Hauptstraße vor dem Bahnhof Altona. Auf Plakaten waren Slogans wie "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen" und "Alle Menschen sind gleich" zu lesen. Rednerinnen und Redner verwiesen darauf, dass rassistische Übergriffe keine Einzelfälle seien und deutlich zugenommen hätten. Sie machten auch die AfD dafür verantwortlich, die entsprechende Stimmungen mit ausgrenzender Rhetorik anheize.
Positionen der AfD dürften nicht von demokratischen Parteien übernommen werden, hieß es. Die Menge skandierte: "Wir sind mehr!"
Titelfoto: Martin Fischer/dpa-Zentralbild/dpa