Klo-Mangel in Hamburg: Linke veranstalten erstes "Piss-In"

Hamburg - Schon seit mehr als 14 Jahren fordert die Hamburger Linke eine öffentliche Toilette für den Stadtteil Eimsbüttel. Passiert ist bis jetzt nichts - woraufhin am heutigen Samstag um 12 Uhr zum ersten Mal zu einem sogenannten "Piss-In" statt "Sit-In" am Fanny-Mendelssohn-Platz aufgerufen worden ist.

Eine Seniorin verdeutlichte mit ihrer Protestaktion am Samstag, dass gerade ältere Eimsbüttler unter der fehlenden Toilette leiden.
Eine Seniorin verdeutlichte mit ihrer Protestaktion am Samstag, dass gerade ältere Eimsbüttler unter der fehlenden Toilette leiden.  © Citynewstv

"Seit circa 2010 besteht in der Bezirksversammlung Eimsbüttel die Forderung nach einer öffentlichen Toilette", schreibt Peter Gutzeit von der Linken-Fraktion der Bezirksversammlung Eimsbüttel in einem offenen Brief an Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (58, Grüne).

Das Problem sei bei den Shopping-Kunden der Osterstraße – einer der wichtigsten Einkaufsstraßen der Hansestadt – sowie gerade bei den älteren Eimsbüttlern omnipräsent.

Das letzte öffentliche WC wich vor rund 15 Jahren der Rollstuhlrampe am Unnapark. Seitdem sei trotz zahlreicher Anträge der Bezirksversammlung keine neue Toilette errichten worden, so Gutzeit.

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"Die Antwort der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft war: Geht nicht, können wir nicht, kein Geld da. Obwohl zeitgleich millionenteure Toiletten unter anderem in der HafenCity in Betrieb genommen wurden", schreibt der Politiker weiter.

Mitglieder der Linken-Fraktion der Bezirksversammlung Eimsbüttel demonstrierten am Samstag für eine öffentliche Toilette im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel. In der Mitte: Initiator Peter Gutzeit.
Mitglieder der Linken-Fraktion der Bezirksversammlung Eimsbüttel demonstrierten am Samstag für eine öffentliche Toilette im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel. In der Mitte: Initiator Peter Gutzeit.  © Citynewstv

Peter Gutzeit: "Wer mobile Seniorinnen und Senioren will, muss auch öffentliche Toiletten bereitstellen!"

Um noch mehr Aufmerksamkeit auf das Problem zu lenken, veranstalte Peter Gutzeit mit weiteren Unterstützerin am Samstag Hamburgs allererstes "Piss-In" für eine öffentliche und barrierefreie Toilette.

Dafür brachten die Demonstranten ihre eigene Toilette mit, auf der dann eine Seniorin – stellvertretend für die Älteren in der Gesellschaft – mit heruntergelassener Hose Platz nahm.

"Wer mobile Seniorinnen und Senioren will, muss auch öffentliche Toiletten bereitstellen. Ohne eine Toilette müssen diese gezwungenermaßen zu Hause bleiben", betonte Gutzeit.

Titelfoto: Citynewstv

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