Incubus live in Hamburg! "Es ist wie Sex mit eingeschaltetem Licht. Wirklich an"
Hamburg - Incubus unter freiem Himmel in Hamburg. Kann es etwas Schöneres geben? Vielleicht. Aber vermutlich nicht für die unzähligen Fans am gestrigen Montagabend!
Punkt 20 Uhr standen die Südkalifornier auf der Bühne des "Stadtpark Open Airs".
Nur Bassist Ben Kenney (46), ist auf der aktuellen Tour leider nicht dabei. Laut "Bass Magazine" erholt sich der 46-Jährige derzeit von einer erfolgreichen Hirntumor-Entfernung. Für ihn stand stattdessen Nicole Row (Panic! At The Disco) an vorderster Front.
Besonders Sänger Brandon Boyd (47) zeigte, dass er über die Jahrzehnte nichts von seiner Kraft und Energie verloren hat. Er fetzte über die Bühne, tanzte, und auch das typische Headbangen mit den schulterlangen - inzwischen angegrauten - Haaren durfte nicht fehlen. Und zwar mit Überzeugung!
Auch das Publikum war eigentlich von Sekunde eins Feuer und Flamme. Einige wenige erinnerten sich wohl an ihre früheren Zeiten und pogten im kleinen Kreis vor der Bühne. Sogar ein Crowdsurfing-Versuch wurde gestartet.
Die meisten Fans beschränkten sich dann aber doch lieber aufs rhythmische - mal mehr, mal weniger heftige - Kopfnicken. Eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit, bei der "Wish You Were Here" und Co. nicht fehlen durften. Ihr vermutlich bekanntester Song "Drive" ließ allerdings auf sich warten.
Dafür überzeugten sie während ihres rund anderthalbstündigen Gigs mit Hits wie "Nice to Know You", "Privilege" und einem Cover des Beatles-Klassikers "Come Together".
Bassist Ben Kenney erholt sich von einer Tumor-Operation
In die Jahre gekommen oder gar gealtert? Incubus doch nicht! Während Brandon das nicht nur durch seine Performance, sondern auch durch seinen freien Oberkörper bewies, behielt Mike Einziger (46) sein Shirt lieber an und überzeugte dafür durch brutale Riffs an seiner Gitarre.
Frontsänger Boyd beschrieb den Abend so: "Das ist ein Trip. Es ist wie Sex mit eingeschaltetem Licht. Wirklich eingeschaltet. Ich meine, ich mag es", lachte der 47-Jährige. Und irgendwie hatte er damit wohl recht.
Um 21.30 Uhr war die Show auch schon wieder vorbei. Erstmal ohne "Drive"!
Zum Glück ließen sich Incubus im Anschluss aber nicht lange bitten und kamen noch einmal raus. Unter anderem mit im Gepäck: "Whatever tomorrow brings I'll be there/With open arms and open eyes yeah."
Titelfoto: Fabian Lippke