In diesem Schwimmbad hilft KI den Bademeistern beim Retten

Von Stephanie Lettgen

Hamburg - Künstliche Intelligenz als zusätzlicher Lebensretter: Mehrere Wochen nach dem Start des Projektes im Hamburger Billebad hat Bäderland eine positive Zwischenbilanz gezogen.

Die Smartwatch schlägt in möglichen Notsituationen Alarm.
Die Smartwatch schlägt in möglichen Notsituationen Alarm.  © Marcus Brandt/dpa

"Die Gäste schätzen das zusätzliche Maß an Sicherheit", sagte Bäderland-Sprecher Michael Dietel auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Die im Oktober vorgestellte Technik wird nach Klärung letzter datenschutzrechtlicher Fragen seit Anfang Dezember im Stadtteil Bergedorf genutzt.

"Das System läuft, es gab keine Unfälle, auf die es uns hätte aufmerksam machen müssen", berichtete Dietel. Das System sei nicht übersensibel und weise auch nicht auf Vorfälle hin, die gar keine Unfälle seien. "Gäste und Mitarbeiter haben keine Beschwerden oder Fragen."

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Neun Spezialkameras sind über zwei Becken installiert, potenzielle Gefahrensituationen werden von der KI erkannt und direkt per Smartwatch als Alarm an die Badeaufsicht übermittelt.

Die Wasser-Aufsicht könne immer mal - beispielsweise durch Fragen von Gästen - kurz abgelenkt sein, hatte Dietel bei der Präsentation erklärt. "Die kamerabasierte Unterstützung aber ist immer da. Sie ist auf das Becken fokussiert und hat alle im Blick."

Strenger Datenschutz in Hamburg: Das passiert mit den Bildern

Im Billebad helfen Kameras den Bademeistern.
Im Billebad helfen Kameras den Bademeistern.  © Marcus Brandt/dpa

Sie gibt den Angaben zufolge ein Signal auf die Uhr der Mitarbeiter, wenn Bewegungsmuster erkannt werden, die typisch für Unfall-Szenarien sind. In dem Hamburger Hallenbad wird das Überwachungssystem Lynxight verwendet.

Die Bilder müssen aus Datenschutz-Gründen nach Angaben von Bäderland sofort wieder gelöscht werden. "Wir in Hamburg unterliegen deutlich strengeren datenschutzrechtlichen Grenzen als anderswo in Deutschland", sagte Dietel.

Mit diesen Rahmenbedingungen sei es nicht möglich, dass das System zeitnah mit jeder Meldung aus Hamburg dazulerne. Man müsse immer auf Updates warten, die die Erfahrungen aus internationalem Daten-Material nutzen. Bisher habe es aber keinen Fehlalarm gegeben.

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Man beobachte weiterhin, welche anderen kamerabasierten Angebote auf den Markt kommen, betonte Dietel. Nach der Pilotphase werde Bäderland sich für ein System entscheiden, das schrittweise letztlich auf alle Standorte ausgeweitet werden solle.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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