Hunderte Menschen demonstrieren bei Ostermarsch in Hamburg
Hamburg - Unter dem Motto "Für Frieden in Europa! Den dritten Weltkrieg verhindern!" sind Hunderte Menschen in Hamburg bei einem Ostermarsch auf die Straße gegangen.
Nach Angaben der Polizei versammelten sich am Ostermontag gut 1500 Demonstrantinnen und Demonstranten auf der Reeperbahn in St. Pauli und zogen von dort zum Fischmarkt.
Sie trugen Transparente mit der Aufschrift "Frieden schaffen ohne Waffen", "Kriege beenden! Abrüsten" oder "Verhandeln statt Schießen". Einzelne Demonstranten sprachen sich auch gegen "Corona-Zwangsmaßnahmen" aus oder bezeichneten Journalisten als "Kettenhunde" der USA und der Nato.
Der Sohn des früheren Bundeskanzlers Willy Brandt (SPD), Peter Brandt (74), forderte Russland auf, seine Truppen in der Ukraine hinter die Demarkationslinie von Januar 2022 zurückzuziehen, und kritisierte, dass der Westen die Sicherheitsinteressen Russlands jahrelang negiert habe.
Reiner Braun vom Netzwerk Friedenskooperative wiederum warf Medien eine Diffamierung der Bewegung vor.
Die Initiativen stünden für Frieden und Abrüstung. Gleichzeitig beklagte er, Europa werde mehr und mehr zum Wurmfortsatz der USA. Seiner Ansicht nach müsse Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne, 42) "aus dem Amt gejagt" werden.
Hamburgs Linke hatte nicht zur Teilnahme am Ostermarsch aufgerufen
Das "Hamburger Forum", Organisator des Friedensmarschs, fordert unter anderem einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine, um Friedensverhandlungen zu ermöglichen, ein Ende von Waffenlieferungen an kriegsführende Staaten und das Aus aller Wirtschaftssanktionen. Zudem dürfe es keine Bundeswehreinsätze im Ausland mehr geben.
Parallel zum Ostermarsch luden Hamburgs Linke zu einem Friedensfest im Stadtteil St. Georg. Sie hatten erstmals nicht zur Teilnahme am Ostermarsch aufgerufen, weil sie die Verantwortung für den Krieg in der Ukraine bei Russland und dessen imperialistischen Bestrebungen sehen.
Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) war auf Distanz zum "Hamburger Forum" gegangen und hatte nicht für eine Teilnahme mobilisiert.
Titelfoto: Markus Scholz/dpa