Hochsaison im Tierheim: Diesen Vierbeinern droht jetzt ein Aufnahmestopp

Hamburg – Katzen, Kaninchen und Schildkröten: Mit dem Ende der Sommerferien ist die Anzahl der ausgesetzten Tiere in Hamburg im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Tierpflegerin Michelle kämmt eine Fundkatze im Tierheim Süderstraße.
Tierpflegerin Michelle kämmt eine Fundkatze im Tierheim Süderstraße.  © Markus Scholz/dpa

Seit Ferienbeginn am 7. Juli wurden bis zum 10. August 166 mutmaßlich ausgesetzte Tiere im Tierheim Süderstraße aufgenommen, sagte Sven Fraaß, Sprecher des Hamburger Tierschutzvereins (HTV), der Deutschen Presse-Agentur.

Im Vorjahr waren es im entsprechenden Zeitraum 146 Tiere. "Teilweise war und ist die Aufnahme einzelner Tierarten aus personellen und logistischen Gründen nur noch eingeschränkt möglich, aktuell droht ein Aufnahmestopp bei Katzen und Kaninchen, da unsere Kapazitäten einfach nahezu erschöpft sind", sagte Fraaß.

Unter den ausgesetzten Tieren sind nur acht Hunde. "Das ist ein jahrelanger Trend, da die Chip-Pflicht vieler Bundesländer - auch Hamburgs - Aussetzungen erschwert", sagte Fraaß.

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Die Zahl sei aber doch doppelt so hoch wie im Vorjahr, was auf den illegalen Handel, der in Corona-Zeiten boomte, zurückzuführen sein könnte.

Größte Probleme bei Katzen und Kaninchen

Diese Kaninchenfamilie wurde in einem Karton ausgesetzt.
Diese Kaninchenfamilie wurde in einem Karton ausgesetzt.  © Markus Scholz/dpa

Die Zahl der Katzen sei mit 73 leider traditionell sehr hoch. "Das liegt sicherlich auch daran, dass Hamburg als bundesweites Schlusslicht noch immer keine Katzenschutzverordnung hat und daher Katzen auch mit Freigang nicht kastriert und nicht gechippt und registriert sein müssen", sagte der Sprecher. Das verursache einerseits unerwünschten Nachwuchs und erschwere andererseits Rückführungen.

Neben Katzen seien vor allem Kaninchen Leidtragende der Corona-Anschaffungen und Ferienaussetzungen. Auch hier seien teilweise Jungtiere und gesamte Familien ausgesetzt worden.

Bei den Wasserschildkröten und Zuchttauben könnten die Aussetzungen auch weiter zurückliegen, da diese Tiere verwildern können. Ein besonderes Tier sei eine Kettennatter namens Barbara. "Es kommen zwar regelmäßig Schlangen zu uns, aber nicht so oft diese Art", sagte Fraaß.

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Immerhin 74 Fundtiere wurden von ihren Familien wieder abgeholt, sind also nur versehentlich entlaufen - darunter 31 Hunde, 29 Katzen, elf Vögel und drei Schildkröten.

Titelfoto: Markus Scholz/dpa

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