HHLA-Vorstand empfiehlt Annahme des MSC-Angebots: Hafenmitarbeiter treten in "wilden Streik"

Hamburg - Vorstand und Aufsichtsrats der städtischen Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) haben den Aktionären die Annahme des Übernahmeangebots durch die Schweizer Großreederei MSC empfohlen. Offenbar zum Missfallen der Hamburger Hafenmitarbeiter.

Container Terminal Altenwerder im Hamburger Hafen.
Container Terminal Altenwerder im Hamburger Hafen.  © Daniel Reinhardt/dpa

Dazu sei eine Begründete Stellungnahme nach Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz zu dem von MSC vor zwei Wochen unterbreiteten Angebot veröffentlicht worden, teilte der Hafenlogistiker am Montag mit.

MSC hatte in dem Angebot 16,75 Euro pro Aktie geboten. Nach erfolgreichem Abschluss der Transaktion soll die HHLA als Gemeinschaftsunternehmen geführt werden, an der die Stadt mindestens 50,1 Prozent und MSC maximal 49,9 Prozent halten.

"Als Vorstand haben wir in den vergangenen Wochen die für die HHLA und unsere Stakeholder relevanten Aspekte der Transaktion aktiv in intensiven Gesprächen mit der Stadt Hamburg und MSC adressiert und weitestgehend in einem verbindlichen Vorvertrag abgesichert", sagte HHLA-Vorstandschefin Angela Titzrath.

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Dabei seien erweiterte Zusagen für die langfristige Entwicklung der HHLA erreicht worden.

Gleichbehandlung aller Kunden sei weiter sichergestellt

So seien die Investitionsplanung der HHLA für die nächsten Jahre bestätigt und eine zusätzliche Eigenkapitalzusage der beiden Großaktionäre von 450 Millionen Euro zugesagt worden. Indem Neutralität und Unabhängigkeit des HHLA-Geschäftsmodells bewahrt würden, sei die Gleichbehandlung aller Kunden weiter sichergestellt - insbesondere bei der Intermodaltochter Metrans. "Alle Kunden haben weiterhin gleichermaßen Zugang zu allen HHLA-Terminals und Dienstleistungen europaweit", hieß es.

Außerdem seien maßgebliche Zusagen für die HHLA-Mitarbeiter erreicht worden. So würden etwa betriebsbedingte Kündigungen für mindestens fünf Jahre ausgeschlossen.

"Mit den hier erreichten Vereinbarungen sichern wir die Zukunftsfähigkeit der HHLA und ihres Geschäftsmodells", betonte Rüdiger Grube, Vorsitzender des Aufsichtsrats der HHLA.

Da auch der Angebotspreis nach entsprechender Prüfung als angemessen bewertet werde, "empfiehlt der Aufsichtsrat, wie auch der Vorstand der HHLA die Annahme des Angebots von MSC".

Hafenmitarbeiter treten in "wilden Streik"

Hafenmitarbeiter haben die Arbeit niedergelegt.
Hafenmitarbeiter haben die Arbeit niedergelegt.  © Lenthe-Medien/Schmid

Hafenmitarbeiter zeigten sich von dem Entschluss am Montagabend alles andere als begeistert, versammelten sich spontan und griffen zu Streikmaßnahmen im Bereich Waltershofer Damm/Burchardkai, bestätigte der Lagedienst der Polizei Hamburg auf TAG24-Nachfrage.

Es sei auch darüber gesprochen worden, dass Spät- und Nachtdienst vielleicht streiken wollen, so der Sprecher weiter. Ob es auch wirklich dazu kommt, sei unklar.

Laut eines Reporters vor Ort seien rund 150 HHLA-Arbeiter in einen "wilden Streik" getreten. Streiklokal sei der Duckdalben in Waltershof.

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Man fordere ein Gespräch mit der Politik, so ein Sprecher der Arbeiter gegenüber einem Reporter. Vorher werde man nicht mehr arbeiten.

Titelfoto: Lenthe-Medien/Schmid

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