"Unschädlich machen": Anti-AfD-Plakat an der Roten Flora wieder übermalt
Hamburg - Das Spiel geht weiter: Nachdem die Polizei am Montag ein Plakat an der Roten Flora im Hamburger Schanzenviertel überstrichen hatte, wurde der Aufruf in der Nacht zu Dienstag einfach erneut an der Hauswand platziert – und anschließend wieder übermalt.
Schon auf dem ursprünglichen Plakat hatten mutmaßliche Linksextremisten mit einer Liste von "13 Dingen, die du gegen die AfD tun kannst" auch zu Straftaten aufgerufen.
An erster Stelle wurde zunächst dafür geworben, das Wahlkampfmaterial "unschädlich zu machen". Außerdem solle man Wahlkampfstände stören, Veranstaltungsorte angreifen und Autos lahmlegen. Man solle sich dabei aber nicht erwischen lassen, wurde zudem gewarnt.
Die Liste wurde auf den neuen Plakatstreifen, die Unbekannte mitten in der Nacht platziert hatten, nun noch durch einen Punkt ergänzt: "Bullen, das Spiel verliert ihr mal wieder. ACAB" war dort außerdem zu lesen.
Aus dem Lagezentrum der Polizei teilte man am frühen Dienstagmorgen mit, dass man das neue Plakat zur Kenntnis genommen habe. Eine Übermalung werde im Laufe des Tages geprüft. Dazu kam es dann im Laufe des Vormittags auch.
Staatsschutz leitet Ermittlungsverfahren ein
Der Hamburger AfD-Chef Dirk Nockemann (66) hatte bereits am Dienstag auf den Vorfall reagiert: "Wir lassen uns nicht einschüchtern, der Linksextremismus muss endlich mit derselben Härte bekämpft werden wie der Rechtsextremismus", sagte er. Die Rote Flora hätte man außerdem längst räumen müssen.
Die Polizei bestätigte zudem die Einschätzung, dass es sich bei dem Plakat um eine öffentliche Aufforderung zu Straftaten handle. Ein Ermittlungsverfahren sei demnach bereits eingeleitet worden. "Die Ermittlungen werden vom Staatsschutz geführt", so ein Sprecher auf dpa-Anfrage.
Die Rote Flora hatte zuletzt ihre Solidarität mit der inhaftierten mutmaßlichen RAF-Terroristin Daniela Klette (65) gezeigt.
Erstmeldung: 19. August, 12.14 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 20. August, 13.35 Uhr.
Titelfoto: NEWS5 / René Schröder