Dramatische Zahlen in Hamburger Kitas! Immer weniger Fachkräfte

Von Martin Fischer

Hamburg - In den Hamburger Kitas ist einer Studie zufolge der Anteil von Fachkräften am pädagogischen Personal weiter zurückgegangen.

Selten ist der Arbeitsalltag für die Erzieherinnen und Erzieher in Kitas entspannt. (Archivbild)  © Julian Stratenschulte/dpa

So verfügten im vergangenen Jahr dem "Ländermonitoring frühkindliche Bildung" der Bertelsmann Stiftung nach in der Hansestadt nur 16 Prozent der Kita-Teams über eine hohe Fachkraft-Quote, bei der mehr als acht von zehn pädagogisch Tätigen mindestens über einen einschlägigen Fachschulabschluss verfügen. 2017 waren es noch 20 Prozent.

Hamburg liege damit deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 32 Prozent, nur in Bayern sei die Fachkraftquote mit drei Prozent noch niedriger, hieß es. Zugleich sei in der Hansestadt der Anteil der Kita-Teams, in denen nicht einmal die Hälfte der pädagogisch Arbeitenden als Fachkraft qualifiziert sei, zwischen 2017 und 2023 von 12 auf 17 Prozent gestiegen.

"Auch in Hamburg versucht man, den Platz- und Personalmangel in den Kitas durch den Einsatz von Mitarbeitenden aufzufangen, die für ihre Arbeit mit den Kindern nicht die formalen pädagogischen Voraussetzungen mitbringen", sagte Kathrin Bock-Famulla, Expertin der Bertelsmann Stiftung für frühkindliche Bildung.

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"Das darf aber nicht zu einem dauerhaften Absenken der Fachkraftquote führen – doch genau diese Tendenz sehen wir momentan in Hamburg."

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Sinkende Qualität der pädagogischen Arbeit und hohe Belastung

Kinder in Hamburg werden immer häufiger von nichtausgebildeten Pädagogen betreut. (Archivbild)  © Christian Charisius/dpa

Studien zeigten, dass eine niedrige Fachkraftquote im Team die Qualität der pädagogischen Arbeit mindere und den professionellen Anspruch der Fachkräfte gefährden könne. Zudem bedinge eine niedrige Fachkraftquote zunächst zusätzlichen Aufwand und damit weitere Belastungen für das Fachpersonal.

Schon jetzt sei die Überlastung des Kita-Personals bundesweit auf sehr hohem Niveau, wie eine Studie der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Bertelsmann Stiftung zeige. Demnach gab fast die Hälfte der befragten Kita-Mitarbeitenden an, sich täglich oder fast täglich im beruflichen Alltag überlastet zu fühlen.

Viele Beschäftigte schätzen die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Berufsfeld kurz- bis mittelfristig verlassen werden, als sehr hoch ein. Dabei träten Abwanderungsgedanken umso wahrscheinlicher auf, je häufiger sich jemand überlastet fühle.

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"Auch in Hamburg besteht das Risiko, dass zahlreiche Fachkräfte das Berufsfeld verlassen", warnte Bock-Famulla. "Ein weiteres Absenken der Fachkraftquote würde die Situation zusätzlich verschlechtern."

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