"Christmas Garden": Naturschützer mit harter Kritik an Lichtershow

Hamburg - Nach der Premiere im Vorjahr bringt der "Christmas Garden Hamburg" ab dem heutigen Donnerstag (Öffnung: 16.30 Uhr) wieder den Botanischen Garten in der Hansestadt durch audiovisuelle Lichtinstallationen zum Leuchten - sehr zum Missfallen des Naturschutzbundes!

Das Veranstaltungsformat "Christmas Garden" bringt den Botanischen Garten in Hamburg ab dem heutigen Donnerstag wieder zum Leuchten. (Archivfoto)
Das Veranstaltungsformat "Christmas Garden" bringt den Botanischen Garten in Hamburg ab dem heutigen Donnerstag wieder zum Leuchten. (Archivfoto)  © Christmas Garden/Rainer Keuenhof

In einer Pressemitteilung übt der NABU Hamburg deutliche Kritik an dem Veranstaltungsformat, das es unter anderem auch in Berlin, Dresden, Leipzig und Stuttgart sowie in anderen europäischen Großstädten gibt.

"Eine wochenlange Lichtinstallation in einem Park, der eigentlich als Ort der Ruhe und des jahreszeitlichen Erlebens der Natur – auch in den Wintermonaten – dienen sollte, ist aus ökologischer Sicht fragwürdig", schreiben die Naturschützer.

Im Falle Hamburgs sei besonders bedenklich, dass die Veranstaltung ausgerechnet in einem Landschaftsschutzgebiet stattfindet. Laut Verordnung sei es in solchen Gebieten untersagt, "die Ruhe der Natur oder den Naturgenuss durch Lärmen oder auf andere Weise zu stören".

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Gerade im Winter habe die Tierwelt mit Nahrungsknappheit und Kälte zu kämpfen, weshalb sie ungestörte Rückzugsräume dringend brauche - genau dafür gebe es Natur- und Landschaftsschutzgebiete.

"Die Natur braucht keine Lichtshow. Wir Menschen sind nicht völlig allein auf dieser Welt, sondern Teil eines sensiblen Systems, in dem auch andere Lebewesen wie Insekten, Vögel oder Fledermäuse ihren Platz haben", erklärt Malte Siegert, Vorsitzender vom NABU Hamburg.

NABU-Vorsitzender fordert, die Bedürfnisse der Tierwelt zu beachten

Der Naturschutzbund hält die Lichtershow aus ökologischer Sicht für fragwürdig. Er kritisiert, dass die Bedürfnisse der Tierwelt nicht beachtet werden. (Archivfoto)
Der Naturschutzbund hält die Lichtershow aus ökologischer Sicht für fragwürdig. Er kritisiert, dass die Bedürfnisse der Tierwelt nicht beachtet werden. (Archivfoto)  © Markus Burkhardt

Siegert bezeichnet es als "absurd", dass einerseits in Hamburg versucht werde, die Lichtverschmutzung einzudämmen, zum Beispiel an der Außenalster, andererseits aber ein Veranstaltungsformat wie der "Christmas Garden" stattfinde.

"Bei einer Veranstaltung, die primär profitorientiert ist und über zwei Monate bis ins neue Jahr durchgeführt wird, muss die Planung so erfolgen, dass auch die Bedürfnisse der heimischen Tierwelt berücksichtigt werden", fordert der NABU-Vorsitzende.

Titelfoto: Christmas Garden/Rainer Keuenhof

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