Blitzermarathon in Hamburg: Porsche-Protzer muss fast 5000 Euro Geldbuße zahlen
Hamburg - Ein Pizzalieferant fuhr mit 73 km/h durch die Tempo-30-Zone vor einer Schule in Marmstorf. Die Hamburger Polizei erwischte ihn beim Blitzermarathon. Jetzt zogen die Beamten Bilanz der Aktion.
Mehr als 120 Polizistinnen und Polizisten kontrollierten am vergangenen Freitag in der Zeit von 6 bis 22 Uhr mit mobilen und stationären Kontrollen den Verkehr. Dabei überprüften sie 275 Fahrzeuge und 290 Personen, teilte die Polizei am Montag mit.
Dabei zählten sie 3847 Geschwindigkeitsverstöße. Den Pizza-Raser erwartet ein einmonatiges Fahrverbot und zwei Punkten in Flensburg sowie 260 Euro Bußgeld. Einen zu schnellen VW-Golf-Fahrer bemerkte die Polizei auf der A1 in Höhe Stillhorn, statt 60 km/h fuhr er 121. Die Konsequenz: 480 Euro Geldbuße, ein Monat Fahrverbot sowie zwei Punkten in Flensburg.
Außerdem stellten die Beamten mehre mutmaßliche Straftaten wie Fahren ohne Fahrerlaubnis oder unter Drogeneinfluss fest, die weiterverfolgt werden.
Ebenso kreideten sie Ordnungswidrigkeiten wie Handynutzung am Steuer, Fahren über rote Ampeln und nicht angeschnallte Insassen an.
Jagd auf Raser mit Videowagen
Bereits zuvor beteiligte sich die Hamburger Polizei vom 10. bis zum 17. April an der europaweiten Aktion "ROADPOL Speed". Dabei kamen Zivilfahrzeuge und Polizeimotorräder mit ProViDa-Anlagen zum Einsatz.
205 Fahrzeuge und 212 Personen überprüften die Beamten. 137 Fahrer waren zu schnell unterwegs, 78 von ihnen müssen den Führerschein für einen Monat abgeben, 17 für zwei und zehn sogar für drei.
Beispielsweise erwischten die Polizisten einen Raser auf der A7 in Höhe Schnelsen. Dort gilt ein Tempolimit von 80 km/h. Der 40-Jährige fuhr 200. Das Bußgeld beträgt 1400 Euro, dazu gibt es zwei Punkte und er darf drei Monate nur Fuß, Fahrrad oder hvv nutzen.
Auf dem Kirchwerder Landweg fuhr ein 22-Jähriger in einem Porsche GT 3 (500 PS) statt der erlaubten 50 km/h in der Spitze 144 Kilometer pro Stunde. Drei Monate Fahrverbot, sechs Punkte in Flensburg und 4800 Euro Geldbuße.
Den Vogel schoss ein 20-Jähriger auf der A1 in Richtung Süden ab. In Höhe Stillhorn war er mit 150 km/h statt erlaubter 100 unterwegs. Der Videowagen folgte ihm über das Maschener Kreuz auf die A39 in Richtung Lüneburg, wo er auf 190 km/h beschleunigte. Erlaubt sind 120. Die Beamten hielt ihn an. Sie stellten fest, dass im Auto ein sechs Jahre altes Kind ohne vorgeschriebenen Kindersitz saß.
Dem 20-Jährigen wurde die Weiterfahrt verboten. Außerdem muss er 1900 Euro Bußgeld zahlen, bekommt vier Punkten und zwei Monate Fahrverbot.
Titelfoto: Holger Hollemann/dpa