Bald kann angebadet werden: Das Lehrschwimmbecken in Farmsen öffnet wieder
Hamburg – Trotz bunter Schwimmnudeln hieß es am heutigen Donnerstag für Bezirkssenatorin Katharina Fegebank (45, Die Grünen), Finanzsenator Dr. Andreas Dressel (48, SPD) und Bezirksamtsleiter Wandsbek Thomas Ritzenhoff (61, SPD) Besichtigung im Trockenen.
Seit den vergangenen Sommerferien wird das Lehrschwimmbecken im Hamburger Stadtteil Farmsen aufwendig saniert und vom "Schulbau Hamburg" barrierefrei ausgebaut. Die Arbeiten befinden sich aktuell in den letzten Zügen. Ende Februar soll es zum ersten Mal wieder mit Wasser befüllt werden.
Im leeren Becken stehend, betonte Katharina Fegebank, wie besonders der Termin am heutigen Donnerstag für sie sei: "Ich bin begeisterte Schwimmerin. Ich habe in meiner Jugend selbst Kinder- und Jugendgruppen trainiert", so Hamburgs Zweite Bürgermeisterin.
"Gerade die Coronazeit hat nochmal gezeigt, was erstens auf der Strecke bleibt, wenn bestimmte Sachen nicht möglich sind. Und zweitens haben wir jetzt wirklich besorgniserregend Zahlen was die Schwimmfähigkeit von Kindern angeht. Und deshalb ist das hier von unschätzbarem Wert!" Schwimmen sei einfach wirklich wichtig!
Nachdem der damalige Senat 2010 alle acht Lehrschwimmbecken in Hamburg – wie Dr. Andreas Dressel es nannte – "abgestoßen" hat, übernahm der Farmsener Turnverein (FTV) das Lehrschwimmbecken. Und sprang damit sprichwörtlich ins sehr kalte Wasser: "Das war zu Anfang sehr heftig, weil viele Dinge kaputt waren oder kaputtgegangen sind und repariert werden mussten", sagte der 1. Vorsitzende des FTVs Karl-Heinz Lindemann gegenüber TAG24.
Durch die Verzögerungen der Fertigstellung, die ursprünglich nach den Sommerferien 2022 geplant war, sei zudem ein Verlust von 70.000 Euro entstanden.
"Wir haben einen Kostenausfall, der sonst durch die Mitglieder und Nutzer gedeckt werden würde. Deswegen ist es auch so wichtig, dass wir möglichst schnell wieder an den Start gehen können."
Das Lehrschwimmbecken in Farmsen soll auch Geflüchteten helfen
Dr. Andreas Dressel lobte den Einsatz des FTVs: "Es kann gar nicht hoch genug geschätzt werden, was Sie hier geleistet haben. In diesen Zeiten öffentliche Bauten zu realisieren, ist eine besondere Herausforderung", so der Finanzsenator.
Die Maßnahme stelle einen wichtigen Baustein für die soziale Infrastruktur in Farmsen dar, die mit rund 600.000 Euro aus Bundes- und Landesmitteln finanziert worden ist.
"Farmsen leistet einen großen Beitrag in Sachen Wohnungsbau und auch bei der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen. Dafür muss die Infrastruktur mit wachsen, und die Infrastruktur, die bereits da ist, muss den wachsenden Anforderungen auch gerecht werden."
So geht es beim Lehrschwimmbecken in Farmsen nicht nur um Schwimmzeiten für Kinder. "Das Becken hat eine soziale Funktion. Auch für Ankommende in unserer Gesellschaft, die nie die Chance hatten, Schwimmen zu lernen", sagte Bezirksamtsleiter Wandsbek Thomas Ritzenhoff gegenüber TAG24. "Es gibt ja auch immer wieder Berichte über weibliche Geflüchtete, die so etwas nie machen durften, die hier das erste Mal Erfahrungen mit sich selbst machen. Es ist auch einfach wichtig in diesem Bereich, Angebote vorzubereiten und ohne Angst Schwimmen lernen."
Das Lehrschwimmbecken eignet sich besonders gut aufgrund seiner geringen Beckentiefe und warmen Temperatur fürs Baby-, Kinder- und Jugendschwimmen. Zudem sei es gut überschaubar und daher perfekt für Kurse, so Lindemann.
Spätestens Ende der Frühjahrsferien (Mitte März) soll das Becken dann wieder "normal" betrieben werden.
Titelfoto: Madita Eggers/TAG24