Lemonaid nutzt Coronavirus-Krise für politisches Statement gegen die AfD
Hamburg - Das Hamburger Getränke-Unternehmen "Lemonaid" ist bekannt für seine süßen Bio- und Fairtrade-Getränke, doch es kann auch anders.
Auf ihrem Facebook- und Twitter-Profil setzten die Verantwortlichen in Zeiten der Coronavirus-Krise ein politisches Statement.
"Durchbruch im Kampf gegen Corona", lautete der Anfang der Botschaft. Bei diesen Worten wurde die Social-Media-Gemeinde natürlich hellhörig.
"Jetzt kann sich jede/r ganz einfach testen lassen, ohne das Zuhause zu verlassen", ging der Beitrag weiter.
Wer jetzt allerdings dachte, dass es sich um einen Mundhöhlenabstrich handele, der in virologisches Labor geschickt werden sollte, sah sich getäuscht.
Denn das Getränke-Unternehmen wollte auf etwas anderes hinaus. "Schickt einfach eine Stuhlprobe an", lautete die Aufforderung von Lemonaid und folgte mit der genauen Anschrift des Empfängers.
Sie lag in der Schillstraße 9 in 10785 Berlin - und dort hat die Bundesgeschäftsstelle der "Alternative für Deutschland", kurz auch "AfD", ihren Sitz.
Binnen kürzester Zeit hatte der Beitrag mehr als 1000 Reaktionen bei den Fans aufgerufen. Dazu wurde er weit über 200 Mal geteilt und zahlreich kommentiert.
Nicht der erste Beitrag gegen die AfD
Unter anderem schrieben die Facebook-User: "Geschäftsstelle finde ich in diesem Zusammenhang sowieso auch sehr passend.", "Wird gemacht 👍😜" oder "Haha, dann mach ich das doch mal schnell!!! 😂😍😍"
Andere wiederum warnten bereits vor der Antwort der Partei. Ein User kommentierte meinte nicht ganz ernst gemeint: "Das „Testergebnis“ wird Ihnen dann per Einschreiben der Staatsanwaltschaft mitgeteilt. 😑"
Mit diesem Beitrag unterstrich der Lemonaid-Konzern einmal mehr ihre Haltung gegenüber der AfD. Bereits Anfang März postete das Unternehmen einen Beitrag, der ein Foto von der Thüringen-Wahl im Februar zeigte.
Dort wollte AfD-Chef Björn Höcke den gerade gewählten Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich (FDP) zum Sieg gratulieren. Zu dem Bild schrieb Lemonaid: "Hilft gegen Corona und Faschisten: auf Handschlag verzichten."
Das Getränke-Unternehmen hatte sich zudem bereits zur Bürgerschaftswahl in Hamburg klar gegen die AfD positioniert. Mit ihrer Marke "ChariTea" machten sie Werbung für das Mate-Getränk mit dem Spruch: "Die einzige braune Flasche, die wir in Hamburg sehen wollen."
Nun hat das Unternehmen auch die Coronavirus-Krise genutzt, um ein politisches Statement gegen die AfD zu setzen.